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So., 17. Juli 2022
ab 10:00 Uhr

35745 Herborn
Auf dem Dorfplatz an der Burger Hauptstraße

Es sprechen:

  • Landrat Wolfgang Schuster
  • Jan Moritz Böcher
        Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Lahn-Dill
  • Andrea Theiß
        IG Metall Herborn u. Projektgruppe »Gedenktafeln zur NS-Zeit im Dillkreis«
  • Holger Gorr
        Historiker und Autor von »Verdammte Geduld – Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbewegung im Dillgebiet«

Geschichtlicher Hintergrund:
1932: Überfall auf die Familie und Gaststätte des Gewerkschaftssekretärs Adolf Kunz

Am 17. Juli 1932 überfielen SA- und SS-Männer nach einer Wahlkundgebung die gegenüberliegende Gaststätte »Burger Eck« von Adolf Kunz. Der Gastraum wurde zertrümmert, Adolf Kunz, seine Ehefrau und sein Sohn schwer misshandelt.

Das Jahr 1932 war von zahlreichen Wahlkämpfen geprägt. Die SA – die Schlägertruppe der NSDAP – wurde wegen ihres brutalen Vorgehens gegen Andersdenkende am 13. April 1932 verboten. Kanzler Papen hob das Verbot am 14. Juni 1932 auf, die SA verschärfte ihren Terror. Im Vorfeld der Reichstagswahl am 31. Juli 1932 starben fast 100 Menschen.

Adolf Kunz wurde beim Sturm auf die Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933 verhaftet und verfolgt.

Am 2. Mai 1933 stürmten die Nazis reichsweit die Gewerkschaftshäuser
Gedenktafel in der Burger Landstraße erinnert an Zerschlagung der Gewerkschaften vor 89 Jahren

Am 1. Mai 1933 erhoben die Nationalsozialisten jenes Datum zum Tag der Arbeit. Kurz darauf, am 2. Mai 1933, stürmten sie das Büro der damaligen Bergarbeitergewerkschaft in der Burger Landstraße in Herborn. Die Zerschlagung der freien Gewerkschaften war in ganz Deutschland koordiniert:

90 Jahre nach diesen Ereignissen möchten Gewerkschafter*innen in Herborn an diese Ereignisse erinnern: Eine Erinnerungstafel in der Burger Landstraße, Ecke Schlossberg soll gemeinsam mit anderen Tafelstiftern auf diese Ereignisse künftig aufmerksam machen.