NS-Zwangsarbeit
und ihr Ausmaß in der Stadt Wetzlar

Ziel: Dokumentation durch eine Ausstellung

Neben dem Weg der Erinnerung ist es seit der Gründung von WETZLAR ERINNERT e.V. ein Anliegen unseres Vereins, das Thema der »NS-Zwangsarbeit in Wetzlar« aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierzu hatten uns ermutigt

  1. das erschreckende Ausmaß der Zwangsarbeit in der Stadt und dem Altkreis Wetzlar
    (jeder dritte Zivilist zwischen 1941 und 1945 war eine/ein Zwangsarbeiter*in)
  2. die wertvolle Hinterlassenschaft der IG Metall Wetzlar,
    die schon 1987 das Thema erforschen und in Form einer Ausstellung mit rund 30 DIN A 0-großen Tafeln dokumentieren ließ.

Wir meinen:
 2020 ist es 75 Jahre her, dass die US-Streitkräfte bei der Besetzung der Stadt Wetzlar rund 10.000 Zwangsarbeiter*innen befreiten. 75 Jahre – also ein gutes Menschenleben. Zeit zu begreifen, dass die NS-Zwangsarbeit ein Teil der Industriegeschichte von Wetzlar geworden ist. Nach unserer Vorstellung gehört das Thema in die Wetzlarer Museumslandschaft integriert. In welchen Zwischenschritten seit 1986 daran gearbeitet wurde, kann den nachfolgenden, chronologischen Aufklappmenüs entnommen werden:

Abkommen zwischen Mussolini und Hitler 1937:
In der Vorbereitung der Eroberungskriege benötigt Deutschland eine Lösung dafür, wer denn für die als Soldaten in den Krieg ziehenden Facharbeiter im Reich die Rüstungsindustrie am Laufen hält. Die Rekrutierung der Kriegsinvaliden aus dem Ersten Weltkrieg und von Frauen, Jugendlichen und Rentnern deckt den Bedarf an Arbeitskräften nicht. Deshalb schließen das faschistische Italien und das Deutsche Reich ein Abkommen, das es dem Reichsarbeitsamt erlaubt, in Italien unter den vielen arbeitslosen jungen Männern dafür zu werben, nach Deutschland zu kommen.

1937 waren es vor allem junge ungelernte und arbeitslose Frauen und Männer, die man in der deutschen Landwirtschaft einsetzt. Ab 1940 sind es vor allem Fachkräfte, die man anwirbt, damit sie in deutschen Industriebetrieben und im Bergwerk die dort in den Krieg eingezogenen Arbeitskräfte zu ersetzen.

Die gewonnen Arbeitskräfte nennt man »Fremdarbeiter«. Das VW-Werk und die Stadt Wolfsburg wären heute nicht denkbar, hätte es diese »Fremdarbeiter« nicht gegeben.

Auch in Wetzlar kommen derartige »Fremdarbeiter« zum Einsatz: Bei den Leitzwerken werden sie angelernt, um Fachkräfte zu ersetzen. Als Unterkünfte werden 1941 die »Leitzbaracken« an der Franziskanerstraße errichtet.

Siehe auch
—› Weg der Erinnerung – Station 1 »Leitzbaracken«

12 Millionen Menschen werden aus von den Deutschen besetzten Staaten zum Arbeitsdienst verpflichtet.
Nach der Eroberung der Nachbarländer erfolgt die Ausplünderung der besetzten Gebiete. Hierzu gehört auch, Menschen zu verpflichten, einen Arbeitsdienst im Deutschen Reich anzutreten.

Die Art und Weise, wie man die betroffenen Menschen behandelt, ist stark durch die Rassenideologie der Nazis geprägt. So werden z.B. Niederländer oder Flamen als »Arier« eingestuft, die sich relativ frei bewegen können und den für sie tarifierten Lohn erhalten. Schlechter sieht es für die Franzosen aus. Und am schlimmsten werden die Menschen aus Polen und der ehemaligen Sowjetunion behandelt. Sie leiden an Unterernährung, sind der Prügelstrafe durch Vorgesetzte ausgesetzt, erhalten in der Regel von dem für sie vorgesehenen tarifierten Lohn nichts, dürfen sich nicht frei bewegen, der Kontakt zur deutschen Bevölkerung ist strengstens untersagt. Auch KZ-Häftlinge (z.B. in Stadtallendorf) und Kriegsgefangene (z.B. bei Röchling-Buderus) werden als Arbeitskräfte rekrutiert.

Die Betriebe haben für die Verpflegung und Unterkunft zu sorgen. Die SS rekrutiert die Arbeitskräfte in den besetzten Gebieten. Bis zum Kriegsende werden die Methoden hierbei immer brutaler. Die SS verleiht die Arbeitskräfte gegen Gebühr an die Betriebe. Die Betriebe haben auch für diese Arbeitskräfte Arbeitslosen- und Rentenversicherungsbeiträge zu entrichten. Das Reichsarbeitsamt hilft bei der Verteilung der Arbeitskräfte auf die Betriebe.

Jeder Bauernhof und jeder Kleinbetrieb lebt am Ende von der Ausbeutung durch Zwangsarbeit (der Begriff ist durch die Nazis nie genutzt worden. Für sie sind die zivilen Zwangsarbeiter »Fremdarbeiter«). Die großen – vor allem die rüstungsrelevanten – Unternehmen errichten umzäunte und bewachte Barackenlager. Männer und Frauen werden in der Regel getrennt, eine Privatsphäre gibt es für die Menschen nicht.

In Wetzlar gibt es eine hohe Konzentration von Zwangsarbeiter*innen aufgrund der rüstungsrelevanten Eisen- und Stahlbetriebe und der feinoptischen Industrie. Das Stadtbild ist geprägt von den vielen Barackenlagern.

Siehe auch:
—› Gedenktafeln zu Ereignissen der NS-Zeit: »Zwangsarbeiterlager in Wetzlar«
—› Gedenktafeln zu Ereignissen der NS-Zeit: »Tafel zu Ehren des Zwangsarbeiters Tomasz Kiryllow«
—› Ausstellungstafel 3: »Das Ausmaß der Zwangsarbeit in Wetzlar«

Am Do., 29. März 1945, erobern die US-Streikräfte Wetzlar
und befreien knapp 10.000 Zwangsarbeiter*innen im Altkreis und der Stadt Wetzlar von ihrem Joch. Viele von ihnen kommen erst einmal in den von den Amerikanern zu Dislaced-Persons-(DP)-Lagern umfunktionierten Wetzlarer Kasernen unter. Die aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden Menschen müssen befürchten, dass sie in Ihrer Heimat als »Kollaborateure« erneuten Repressalien ausgesetzt werden.

Siehe auch:
—› Film von der Befreiung der Zwangsarbeiter*innen in Wetzlar

Alte Ausstellung der IG Metall Wetzlar
Wie fast überall in Deutschland wurde das massenhafte Unrecht der Zwangsarbeit erst zu Beginn der 1980er Jahre auch in Wetzlar Gegenstand der Geschichtsforschung. Im Auftrag der IG-Metall (Verwaltungsstelle Wetzlar) entstand die Ausstellung durch den Marburger Geschichtswissenschaftler und Gewerkschafter Dr. Witich Roßmann. Gemeinsam mit Karin Bernhardt und Reinhard Jahn hatte er ab 1985 zahlreiches Material über die Bedeutung der Rüstungsproduktion für die Wetzlarer Industrie gesichtet, welches den Umfang und die Praxis des Einsatzes von Zivilist*innen aus den von den Deutschen besetzten Länder offenbarte, die als »Fremdarbeiter« zu Arbeiten in der Stadt und dem Altkreis Wetzlar verpflichtet wurden.

Diese Arbeit war 1986 eine Pionierleistung und einzigartig in der Bundesrepublik Deutschland, in der die mit der Zwangsarbeit verbundenen Verbrechen totgeschwiegen worden waren. Auch viele Wetzlarer Betriebe blockierten zu der damaligen Zeit die Recherche in ihren Werksarchiven. Die Stiftung Erinnern Gedenken Verantwortung (EVZ) oder das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit (als Teil der Topographie des Terrors in Berlin) sind erst 15–20 Jahre später entstanden.

Die Ausstellung wurde seit ihrer ersten Präsentation im September 1986 bis in das Jahr 2001 als Wanderausstellung in vielen Städten und Gemeinden und gewerkschaftlichen Bildungsstätten gezeigt. Sie ist zwischenzeitlich in die Jahre gekommen, enthält aber wichtige und mühsam recherchierte Informationen über den militärisch-industriellen Komplex während der NS-Zeit im allgemeinen und ganz konkret in Wetzlar, die nicht verloren gehen sollten.

Siehe auch:
—› Ausstellungstafel 5: »Ausstellung der IG Metall 1986«

Über eine Anfrage an die nationale Mahn- und Gedenkstätte der DDR auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Buchenwald, ob KZ-Häftlinge zur Arbeit nach Wetzlar abgeordnet wurden, erfuhren Karin Bernhardt, Reinhard Jahn und Witich Roßmann, dass das nicht zutraf, aber es gab einen Belorussen namens Tomasz Kiryllow, der als 17-jähriger 1942 zur  Zwangsarbeit nach Wetzlar verschleppt worden war, im Sommer 1943 der Sabotage bezichtigt und über das SS-»Arbeitserziehungslager« Frankfurt-Heddernheim nach Buchenwald verbracht worden war.

Dieser Antwort der DDR-Mahn- und Gedenkstätte lag ein Buch bei mit dem Titel »Und ihr werdet doch verlieren«, geschrieben von Tomasz Kiryllow. Das Buch war 1980 in Polen erstmalig veröffentlicht worden und wurde 1983 in deutscher Sprache vom Dietz-Verlag (DDR) veröffentlicht. Kiryllow beschreibt sehr detailliert, wie er aus einer Verteilstation in Kelsterbach gemeinsam mit vier weiteren Leidensgenossen aus seiner Heimat auf einem LKW nach Wetzlar in ein Lager der Fa. Pfeiffer gebracht wurde und dort zum Dreher angelernt wurde. Die Entrechtung, die vielen Demütigungen und vor allem der Hunger aufgrund mangelhafter Ernährung, aber auch seine Sprachkenntnisse trieben ihn dazu, als Sprecher seiner Landsleute gegenüber den deutschen »Herrenmenschen« aufzutreten und zu protestieren. So setzt sich Kiryllows Leidensweg fort als KZ-Häftling, der 1944 endete, als es ihm an der Westfront gelang, zu fliehen und sich der französischen Resistance anzuschließen. Er überlebt.

Das junge Team der IG Metall Wetzlar nimmt zu ihm Kontakt auf, doch der »Eiserne Vorhang« lässt es nicht zu, dass Kiryllow kurzfristig nach Wetzlar kommen kann, um rechtzeitig zur Ausstellungseröffnung als Zeitzeuge dabei zu sein. Kiryllows Besuch gelingt erst im April 1987.

Bei seinem Besuch im April 1987 berichtet Kiryllow von seinen Erlebnissen in Wetzlar. Bei einem Gang durch die Stadt und auf einer Veranstaltung in der Aula der damaligen Werner-von-Siemens-Schule an der Seibertstraße werden seine Aussagen durch Videoaufnahmen festgehalten. Diese Filme und sein Buch sind die ersten Quellen, mit denen das Leid der Betroffenen aus der Sicht der Opfer geschildert wird.

—› Ausstellungstafel 5 »Besuch von Tomas Kiryllow 1987 in Wetzlar«

1995: Fünfzehn Leidensgenossen aus der Ukraine in Mittelhessen zu Gast.
Sie besuchen auf Einladung der Geschichtswerkstatt und Evangelischer Kirchengemeinden (die die Flugkosten und Unterkunft der Gäste durch Spenden finanzierten) die Stadt Wetzlar. Hierbei gibt es auch Besuche bei ehemaligen deutschen Arbeitskollegen und Vorgesetzten.

Marianne Peters zeichnet Aussagen der ehemaligen Zwangsarbeiter*innen über deren Erinnerungen an Wetzlar auf. Damit gibt es eine zweite Quelle von authentischen Erlebnisberichten, die aus der Sicht der Opfer die Ereignisse schildern. Diese zwischenzeitlich digitalisierten Tonaufzeichnungen sind im Besitz von WETZLAR ERINNERT e.V. Allerdings müssen diese Aufzeichnungen in die deutsche Sprache übersetzt werden.

Buchveröffentlichung »Zwangsarbeit in Wetzlar« von Karsten Porezag 2002:
Porezag, 1944 in Goslar (Harz) geboren, entstammt einer Bergmannsfamilie. Der selbstständige Versicherungskaufmann hatte zahlreiche industriegeschichtliche Veröffentlichungen über den Eisenerzbergbau in der Region und Wetzlarer Industriebetriebe veröffentlicht, bevor er 2002 das Buch »Zwangsarbeit in Wetzlar« veröffentlichte (erschienen im WNZ-Verlag, leider vergriffen).

Besonderes Merkmal des Buchs sind die Zusammenfassungen über Zwangsarbeiterlager in Wetzlar. Sie helfen vor allem, die genauen Standorte der vielen Lager anhand von Luftaufnahmen sowie Grundriss- und Bauzeichnungen lokalisieren zu können.

Siehe auch:
—› »Als aus Nachbarn Juden wurden« Stadtführung von Karsten Porezag über jüdisches Leben in Wetzlar

Der Verein WETZLAR ERINNERT e.V. gründet sich:
Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Projekte für eine aktive Erinnerungs- und Gedenkkultur in Wetzlar über die NS-Zeit zu realisieren. Hierzu gehört auch die Aufarbeitung und Veröffentlichung vorhandener Dokumente zum Thema »Zwangsarbeit«.

Ein zentrales Anliegen war bei der Gründung des Vereins, die Ausstellung »Verschleppt, entrechtet, ausgebeutet – Zwangsarbeit in Wetzlar 1939–1945« neu zu gestalten. Eine Projektgruppe (Marianne Peter, Andrea Theiß, Andrea Neischwander, Dr. Bergis Schmidt-Ehry sowie Gerhard Ihle) hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die alte Ausstellung der IG Metall aufzubereiten, zu modernisieren und zu ergänzen. Eine digitale Sicherung der Texte, Daten und Bilder wurde geleistet.

Parallel hierzu bemühte sich unser Vereinsvorstand um finanzielle Unterstützung und geeignete Räumlichkeiten. Ziel dieser Bemühungen war eine neugestaltete Dauerausstellung zu realisieren. Dabei hat der Vereinsvorstand allerdings keine Lösungen finden können, wie die hierzu erforderlichen investiven Mittel und die Gelder für die Unterhaltung des Ausstellungsraums als ein Informations- und Gedenkort in Wetzlar gesichert werden sollten.

Fest steht allerdings: Der Verein kann dies nicht aus Eigenmitteln leisten.

Das Thema Zwangsarbeit als Gegenstand von Schulunterricht
Ein Lichtblick ist für uns das Interesse von LehrerInnen der Werner-von-Siemens-Schule (gewerbliche Berufliche Schulen in Wetzlar), die Ausstellung im Rahmen eines ganzheitlichen, projektorientierten und fächerübergreifenden Unterrichts neu zu gestalten.

Zwischen 2014–2016 haben Vereinsmitglieder damit angefangen, die Texte, Tabellen, Grafiken und Bilder der alten Ausstellung digital zu erfassen / zu sichern. 2016 entwickelte sich mit Lehrkräften der Werner-von-Siemens-Schule eine Zusammenarbeit, die es ermöglichen sollte, mit Hilfe eines ganzheitlichen, projektorientierten Unterrichts auf der Basis der alten Ausstellung und neuer Erkenntnisse Ausstellungsexponate für eine künftige Ausstellung in der Museumslandschaft der Stadt Wetzlar zu konzipieren und zu realisieren.

Solange jedoch ungeklärt ist, wo und wie die künftige Ausstellung gezeigt werden kann, ist für unsere Projektgruppe, aber auch für die PädagogInnen der Beruflichen Schule der Weg einer möglichen Realisierung eher mit Fragen als mit Antworten gepflastert. Hierzu bedarf es vor allem der Beschlüsse der städtischen Entscheidungsträger, wie diese Ausstellung in die städtische Museumslandschaft aufgenommen werden kann. Weiterhin benötigt werden Zuschüsse auf Bundes- und Landesebene sowie von Industriebetrieben und Stiftungen (z.B. der EVZ).

Mit einem Impulsworkshop wollten wir am 12.03.2016 versuchen, den »gordischen Knoten« zu zerschlagen:
Mit den Kompetenzen, Erfahrungen und guten Ideen von Experten*innen zum Thema, Museumspädagogen*innen, Stiftungsvertreter*innen sowie von Politikern*innen, Schüler*innen, Lehrer*innen, Gewerkschafter*innen, unseren Vereinsmitgliedern und weiteren interessierten Bürger*innen wollten wir Impulse und Ideen sammeln, um auf dem Weg zur Realisierung einer neuen Ausstellung weiter zu kommen. Der Workshop war somit ergebnisoffen angelegt.

Ergebnis war die Gründung einer 8-köpfigen Arbeitsgruppe von Vereinsmitgliedern, Schüler*innen und Pädagogen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Konzepte für die Realisierung der Ausstellung zu erarbeiten.

Siehe auch:
—› Impulsworkshop am 12.03.2016 in der Werner-von-Siemens-Schule

Arbeit der Arbeitsgruppe

AG REMAKE der Ausstellung Zwangsarbeit
die in Folge des Workshops bis Sommer 2017
• mit Schülern, Lehrkräften und Vereinsmitgliedern arbeitete.
• Monatliche Treffen im Eigenlernzentrum mit Aufgabenverteilungen und der Beratung von Zwischenergebnissen
• Erstellung einer Werbeausstellung auf sechs Roll-Ups für die Aufnahme des Themas in die Museumslandschaft der Stadt Wetzlar

Mitglieder der Arbeitsgruppe waren:
Hartmut Crass (WETZLAR ERINNERT e.V.), Cedric Egli (Schüler  an der Werner-von-Siemens-Schule), Lisa Herbel (Lehrerin an der Werner-von-Siemens-Schule), Andrea Neischwander (WETZLAR ERINNERT e.V.), Dorothea Reeh (Lehrerin der ABS), Ernst Richter (WETZLAR ERINNERT e.V.), Frederick Theiß (Werner-von-Siemens-Schule), Andrea Theiß (IG Metall und WETZLAR ERINNERT e.V.), Thomas Kestermann (Lehrer an der Werner-von-Siemens-Schule) und Sophia Zimmermann (Schülerin an der Theodor-Heuss-Schule).

Die Arbeitsgruppe leistete die Erfassung aller Texte und Bilder der alten Ausstellung in digitaler Form. Da die betroffenen Schüler*innen für 2018 ihr Abitur anstrebten, war die Arbeit der AG auf Ende des Schuljahres 2016/2017 befristet. Wegen der ausstehenden Entscheidung städtischer Gremien zur Frage möglicher Standorte und dem Raumvolumen einer künftigen Ausstellung, musste die Arbeitsgruppe zu Fragen konkreter Ausstellungsexponate abstrakt bleiben.  Stattdessen entschied sie sich, mit Hilfe von sechs Roll-Ups eine Werbeausstellung zugunsten einer endgültigen Ausstellung des Themas Zwangsarbeit zu gestalten.

—› Neue Ausstellung

Am 12.06.2017 präsentierte die AG »REMAKE Ausstellung Zwangsarbeit« ihre Ergebnisse im Rahmen einer Pressekonferezn, an der auch der Schulleiter der Werner-von-Siemens-Schule, OStR Michael Diehl, und der Kulturdezernent der Stadt Wetzlar, Jörg Kratkey teilnehmen.

Siehe auch:

—› Gestaltungsideen für eine neue Ausstellung

Dieses Plädoyer konnte von WETZLAR ERINNERT auch dafür genutzt werden, die Ausstellungsidee danach in der Stadtgesellschaft zu bewerben:

Gestaltungsvorschläge für eine neue Ausstellung
Rund 40 Jugendliche der Jahrgangsstufe 13 (Q3) des Beruflichen Gymnasiums der Werner-von-Siemens-Schule hatten innerhalb einer Projektwoche in 14 Arbeitsgruppen von jeweils zwei bis drei Schülerinnen und Schülern Tafeln der alten IG Metall-Ausstellung zur Zwangsarbeit in Wetzlar als Gegenstand eines Unterrichtsprojektes im Fach Geschichte erfasst. Die Aufgabenstellung für die Schülerinnen und Schüler lautete:

  • Thematische und informative Erfassung von einer bzw. zwei alten Ausstellungstafeln.
  • Eigenverantwortliche Recherche weiterer Informationen im Internet, in Archiven und Literatur zum jeweiligen Thema.
  • Kritische Würdigung der alten Tafelgestaltung und der Verständlichkeit der Botschaften sowie der inhaltlichen Nachvollziehbarkeit für die Betrachter.
  • Entwicklung von Ideen zur inhaltlichen und visuellen Neugestaltung des Themas, eingebettet in ein neues Ausstellungskonzept.
  • Materielle, praktische Umsetzung dieser Ideen.
  • Vorbereitung einer Präsentation.
  • Absprachen zur Vorstellung der Projektergebnisse.
  • Präsentation der Arbeitsgruppenvorschläge am 29.10.2017 vor den projektleitenden Lehrkräften und allen beteiligten Schüler*innen.

Fazit: Eine Vielzahl genialer Ideen, wie die alte Ausstellung neu kreiert werden könnte. Diese könnten nun die Grundlage dafür bilden, neue Ausstellungsexponate für die künftige Ausstellung zu fertigen.

Siehe: