Zwangsarbeit in Wetzlar
Ideen für eine neue Ausstellung

Neben dem Weg der Erinnerung ist es seit der Gründung von WETZLAR ERINNERT e.V. ein Anliegen des Vereins gewesen, das Thema »NS-Zwangsarbeit in Wetzlar« aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierzu hatten uns ermutigt

  1. das Ausmaß der Zwangsarbeit in der Stadt und dem Altkreis Wetzlar (jeder dritte Zivilist zwischen 1941 und 1945 war ein Zwangsarbeiter)
  2. die wertvolle Hinterlassenschaft der IG Metall Wetzlar, die schon 1987 das Thema erforschen und in Form einer Ausstellung mit rund 30 DIN A-0-großen Tafeln dokumentieren ließ.

Wir meinen:
2020 ist es 75 Jahre her, dass die US-Streitkräfte bei der Besetzung der Stadt Wetzlar rund 10.000 Zwangsarbeiter*innen befreiten. 75 Jahre – also ein gutes Menschenleben. Zeit zu begreifen, dass die NS-Zwangsarbeit ein Teil der Industriegeschichte von Wetzlar geworden ist. Nach unserer Vorstellung gehört das Thema in die Wetzlarer Museumslandschaft integriert. In welchen Zwischenschritten seit 2015 daran gearbeitet wurde, kann den nachfolgenden Aufklappfeldern entnommen werden:

Unsere Projektidee

  • Mit dem Wissen der alten Ausstellung eine neue Ausstellung gestalten.
    Hierbei die heutigen museumsdidaktischen und medialen Möglichkeiten nutzen, das Thema nicht rein kognitiv zu vermitteln, sondern eine Empathie mit den Opfern zu erzeugen. Damit sich nachwachsende Generationen ein Bild von dem NS-System der Zwangsarbeit machen können.
  • Einbeziehung von Jugendlichen
    bei der Entwicklung der neuen Konzeption und bei der Gestaltung der Ausstellungsexponate. Am besten im Rahmen ganzheitlicher, fächerübergreifender Projekte, in denen sich Schüler*innen das Thema erobern und Kompetenzen entwickeln können.Aber auch, um bei den knappen Mitteln der Stadt Wetzlar dennoch eine vielseitige und kreativ gestaltete Ausstellung erzielen zu können.
  • Orientierung, Beratung, Begleitung, Hilfestellung und Evaluierung für die Schulprojekte
    durch wissenschaftlichen Sachverstand der Geschichtswissenschaften, Museumsdidaktik und Erziehungswissenschaften, um beteiligte Schulen zu unterstützen, derartige Projekte in ihren Unterricht integrieren zu können.

Gleichzeitig müssen die beschlussfassenden Gremien der Stadt Wetzlar Entscheidungen darüber treffen, welches Budget und welche Räume für eine derartige Ausstellung zur Verfügung gestellt werden sollen. Unser Verein würde sich überdies um die Akquise von Fördermittel kümmern, aus denen Schulen nicht partizipieren können.

im Rahmen einer Pressekonferenz am Mo., 12. Juni 2017

WETZLAR ERINNERT e.V. präsentierte gemeinsam mit dem Schulleiter OStD Michael Diehl, Lehrkräften und Schüler*innen der Werner-von-Siemens-Schule sowie dem Kulturdezernenten der Stadt Wetzlar, Jörg Kratkey (SPD), die Ergebnisse der 14-monatigen Arbeit einer Projektgruppe, in der erste Ideen für die Neugestaltung der alten Ausstellung auf sechs Roll-Ups und Projektionen auf E-Paper-Rahmen gezeigt wurden.

Die Projektgruppe hat nach ihrer 14-monatigen Gruppenarbeit ihre Gedanken in einer Werbeausstellung zusammengefasst, damit in der Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft eine Diskussion eröffnet wird, an welchem geeigneten Ort eine entsprechende Ergänzung zur heutigen Museumslandschaft in unserer Stadt erfolgen kann / soll.

—› Bilder und WNZ-Pressebericht von der Präsentation nachfolgend anklicken    
—› Die sechs Roll-Ups (Tafeln 1–6) und die ergänzenden Projektionen sind über die Navigation ganz unten aufrufbar

Der Verein WETZLAR ERINNERT hat es sich zur Aufgabe gemacht, die NS-Vergangenheit von Wetzlar aufzuarbeiten mit dem Ziel, die faschistischen Verbrechen in Erinnerung zu halten, damit sich derartiges nie mehr wiederholen kann. Während des Zweiten Weltkrieges war Wetzlar durch die Zwangsarbeit geprägt. Wo man hinsah: überall standen Barackenlager, morgens und abends marschierten die bewachten Kolonnen von Zwangsarbeitern durch Wetzlars Straßen zur Arbeit, um in 12-Stunden-Schichten rund um die Uhr als Arbeitssklaven die Rüstungsproduktion aufrecht zu halten.

1945–2020: In diesem Jahr werden seit der Befreiung der Zwangsarbeiter in Wetzlar 75 Jahre – also ein gutes Menschenleben – vergangen sein. Wir meinen: Es ist Zeit, das Thema Zwangsarbeit als einen Teil der Industriegeschichte Wetzlars zu verstehen. Hierzu hat WETZLAR ERINNERT 2017 eine Projektgruppe eingerichtet, in der Pädagogen, Schüler und Vereinsmitglieder Ideen sammelten zum Remake einer 30 Jahre alten Ausstellung der IG Metall.

Diese Projektgruppe hat in ihrer 14 Monate währenden Gruppenarbeit ihre Ideen in Form einer Werbeausstellung zusammengefasst. Diese soll nunmehr als Impulsgeber dazu dienen, in der Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft eine Diskussion zu eröffnen, an welchem geeigneten Ort das Thema »NS-Zwangsarbeit« in unserer Stadt aufgezeigt werden kann / soll.

In einem Pressegespräch präsentierte die Projektgruppe am Mo., 12. Juni 2017 ihre Ideen. Diese Präsentation fand in Anwesenheit des Kulturdezernenten Jörg Kratkey und Schulleiter OStDir. Michael Diehl in der Werner-von-Siemens-Schule statt, also an der Schule, in dessen Selbstlernzentrum sich die Projektgruppe außerhalb der Ferienzeiten wöchentlich einmal traf, um die Ergebnisse zuvor aufgeteilter Aufgaben gemeinsam zu besprechen und die nächsten Schritte festzulegen.

—› Die Projektergebnisse sind mit Hilfe der Navigation unten einsehbar

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