Das Eindringen des Nationalsozialismus in die Stadt Wetzlar
Reprint der Erstausgabe von 1970
Studie von Ulrich Mayer über die Faschisierung Wetzlars am Ende der Weimarer Republik neu aufgelegt.
1970 veröffentlichte der Wetzlarer Geschichtsverein die Arbeit des damaligen Lehrers und späteren Professors für Geschichtsdidaktik an der Universität Kassel, Dr. Ulrich Mayer, über »Das Eindringen des Nationalsozialismus in die Stadt Wetzlar« als Heft 24 seiner Schriftenreihe. Mayer hatte für diese Forschung zum Wetzlar der Jahre 1928 bis 1933 recherchiert und (damals noch lebende) Zeitzeugen zu den Ereignissen befragt.
Diese Studie war die erste Veröffentlichung über das Ende der Weimarer Republik sowie über die ersten Schritte zur faschistischen Gleichschaltung in Wetzlar. Mayers Untersuchungsergebnisse zeigen für die damaligen Wetzlarer Wahlbezirke differenziert auf, wie sehr sich die hiesige lokale von der reichsweiten Entwicklung unterschied, zum Beispiel in der sehr hohen Wahlbeteiligung bei den letzten Reichstagswahlen oder durch die Tatsache, dass trotz des auch hier stattfindenden Terrors gegen Andersdenkende die NSDAP in Wetzlar nie mehr als 37,5% der Stimmen erzielte. Dagegen erhielt sie 1933 im Kreis Wetzlar 58%.
Der gesellschaftliche Mainstream, in dem Mayers Studie entstand, machte die Republikgegner am rechten und linken Rand für das Scheitern der ersten deutschen Demokratie verantwortlich. Aber die vermeintliche Mitte – die bürgerlichen Parteien – waren keinesfalls ein monolithischer Block, sondern von antidemokratischer Stimmung, Nationalismus und Antisemitismus durchsetzt. Viele ihrer Anhänger hassten die sozialen und emanzipatorischen Errungenschaften der Revolution von 1918.
Die Veröffentlichung war 1970 nicht unumstritten, zumal aus dem Kreis derer, die die Faschisierung Wetzlars betrieben oder unterstützt hatten, noch viele unbescholten lebten. Somit stellte diese Studie einen brisanten Zündstoff dar. Aber auch 90 Jahre nach den Ereignissen von 1928-33 besitzt sie aktuelle Brisanz in Zeiten vermehrter rassistisch, antisemitisch und völkisch motivierter Straftaten und Kampagnen hier und in ganz Europa. Deshalb soll diese Lektüre auch heute der interessierten Öffentlichkeit und für die Jugend- und Erwachsenenbildung zugänglich sein.
Doch das Heft 24 der Mitteilungen des Geschichtsvereins ist schon lange vergriffen. Deshalb dankt WETZLAR ERINNERT e.V. dem damaligen Herausgeber dafür, dass er keine Einwände gegen die Neuauflage der Schrift hatte und Ulrich Mayer, der bei der Neugestaltung des nun 84-seitigen DIN A 4 großen Bandes aktiv mitwirkte. Auch für Besitzer des Heftes von 1970 kann die Neuauflage interessant sein. Mayer war es schon 1970 sehr wichtig, mit Hilfe von Grafiken die Wahlergebnisse und ihre Auswirkungen besser zu veranschaulichen. Damals wurden Diagramme mit Tuschefeder und Lineal gezogen. Hierzu haben wir heute ganz andere Möglichkeiten. Zahlreiche weitere Diagramme wurden dem nun farbigen Band zugefügt.
Zu haben ist die Schrift beim Wetzlarer Buchladen „Alte Lahnbrücke“ (Lahnstraße 36) für 3 €. oder per Postzustellung durch den Verein gegen Vorkasse von 4,60 €, siehe www.wetzlar-erinnert.de.
Wo können Sie die Veröffentlichung erwerben?
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