WETZLAR ERINNERT e.V.
  • Neuer jüdischer Friedhof in Wetzlar

Neuer jüdischer Friedhof
am Wuhlgraben 1881 – 1949

Bergstraße | D 35578 Wetzlar • Gegenüber dem heutigen ACHAT-Hotel

Seit dem 12. Jahrhundert lebten und leben wieder Juden in Wetzlar, mitten unter Wetzlarer Bürgern, nie in Ghettos. Lediglich ihre Toten begruben sie nach eigenen Riten und auf ihrem eigenen Friedhof

Der »alte« Friedhof befand sich seit dem 17. Jahrhundert im Zwinger, außerhalb der Stadtmauer (nähe Silhöfer Tor). Als er voll belegt war, erwarb die jüdische Gemeinde die Grundstücke für den neuen Friedhof »Am Wuhlgraben«. Er erhielt ein Waschhaus und wurde am 2. November 1881 eröffnet.

Die erste Beerdigung – wahrscheinlich Heyum Hoechster – fand am 2. November 1881 statt, am 4. Dezember 1882 wurde Hannchen Boppard beigesetzt. Beide Grabstätten sind heute nicht mehr vorhanden, da sie vermutlich zum Auffüllen eines Bomben Trichters in der Bergstraße verwandt wurden. Auch weitere Gräber wurden geschändet, ohne hierüber nähere Angaben machen zu können.

Die älteste erhaltene Grabstätte ist vom 16. März 1883, die letzte Grabstätte eines Wetzlarer jüdischen Mitbürgers ist vom 24. Februar 1940 – Gerson Thalberg (Ehrenvorsitzender der Synagogengemeinde). Außerdem wurden auf dem Friedhof drei jüdische Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs aus Osteuropa beigesetzt (Ensemble 107). 1969 wurden 6 jüdische Gräber aus Atzbach nach Wetzlar verlegt.

Eine Umbettung, die mit den jüdischen Glaubensgrundsätzen unvereinbar ist (Ensemble Nr. 31 – 36 mit Gedenkplatte)! Grabstätten für Displaced Persons (DPs) sind bis 1948 auf dem neuen jüdischen Friedhof errichtet worden (blau gefärbt).

Unsere Informationen veröffentlichte Dr. Ingrid Knell (Vorsitzende des WIR von 2017 – 2022) im Jahre 2021 mit Unterstützung von Pfarrer Wolfgang Grieb (GCJZ Gießen|Wetzlar) und Doris Ebertz über die Gräber auf diesem Friedhof und die dort beigesetzten Menschen in Form einer Broschüre, welche den Besucher*innen auf dem Weg durch die Grabreihen Informationen über die Gräber und die dort beigesetzten Menschen Auskunft erteilt.

Auf dieser Website finden Sie die Informationen des Heftchens in digitalisierter Form. Mit Hilfe des nachfolgenden Grundrisses gelangen Sie per Klick direkt zu diesen Informationen. Außerdem zum im August 1989 errichteten Gedenkstein über Wetzlarer Jüdinnen und Juden, die während der Shoah ermordet wurden.

Die rechte Spalte bietet allgemeine Informationen zum Friedhof, zu jüdischen Bestattungsritualen, dem Waschhaus, die Grußworte und ergänzenden Listen aus der Broschüre. Außerdem nützliche Information, wie Sie auf dem verschlossenen Friedhof Einlass finden.

S N W O Carl-Stuhl-Straße Bergstraße Carl-Stuhl-Straße Eingang Eingang Reihe 4 Reihe 3 Reihe 2 Reihe 1 Waschhaus Ensemble Soldaten 1. WK 107 Umbettungen vom jüd. Friedhof Atzbach 1969 X Gräber für Displaced Persons (DPs) X Grab (Klick auf Nummer öffnet die Grab-Infos) X Legende: 140 139 138 137 136 135 134 133 132 131 130 129 128 127 126 125 124 123 122 121 120 119 118 117 116 115 114 113 112 111 110 109 108 107 106 105 104 103 102 101 100 99 98 97 96 95 94 93 92 91 90 89 88 87 86 85 84 83 82 81 80 79 78 77 76 75 74 73 72 71 70 69 68 67 66 65 64 63 62 61 60 59 58 57 56 55 54 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Gedenktafel

Übersicht zu den Gräbern
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Wie bekomme ich die Broschüre zum Friedhof?

Ein nützlicher Wegbegleiter durch den Neuen Jüdischen Friedhof Die DIN A5-Querformatige 86 Seiten umfassende Broschüre kann kostenlos erworben werden: falls Sie in Wetzlar wohnen oder sich hier aufhalten bei der Tourist-Information der Stadt Wetzlar Domplatz 9 | D 35578 Wetzlar Öffnungszeiten: Mo – Fr: 10 – 17 Uhr, Sa: 10 – 14 Uhr und So: 11 – 15 Uhr Kontaktdaten: Tel.: +49 – (0)6441 – 99 - 7755 | Fax: - 7759 oder per Mail: [...]

Von |09.08.2023|Kategorien: NJF-WZ|Schlagwörter: , |Kommentare deaktiviert für Wie bekomme ich die Broschüre zum Friedhof?

Jakob Engel

Grabinschrift auf der Stele links Auf Deutsch: Jakob Engel geb. d. 21. Octbr. 1845, gest. d. 10. Januar 1903 Ruhe sanft! Auf Hebräisch: geehrter und frommer Mann … Jakov Bar Mordechai Halevi handelte angenehm und war Ältester in seiner Gemeinde unterstützte alle seine Tage Elende und Arme in seine Ewigkeit ging er ein mit gutem Namen kinderlos am 11. Tevet und ward begraben am Montag, 14. Tevet 5653 Möge seine Seele [...]

Von |07.08.2023|Kategorien: NJF-WZ|Schlagwörter: , , , |Kommentare deaktiviert für Jakob Engel

Regine Engel

Grabinschrift auf der Stele rechts Auf Deutsch: Regine Engel geb. Sonnenberg geb. d. 8. Dez. 1852, gest. d. 24. Mai 1924. Ruhe sanft! Auf Hebräisch: Grabstele wichtige und teure Frau Revil Bat Avraham handelte gut alle ihre Tage starb in gutem Alter am 2. Ijar 5684 Möge ihre Seele gebündelt sein im Bunde des Lebens. Regine Engel war die Frau von Jakob Engel. Das Ehepaar Engel war taubstumm [...]

Von |07.08.2023|Kategorien: NJF-WZ|Schlagwörter: , , , |Kommentare deaktiviert für Regine Engel

Sadine Thalberg

Grabinschrift Auf Deutsch: Hier ruht in Gott Sadine Thalberg geb. Marcus geb. 20. Nov. 1864 gest. 21. Dez. 1901 Ruhe sanft! Auf Hebräisch: Keine Inschrift         Sadine Thalberg war die Frau von Gerson Thalberg wohnhaft: Bahnhofstraße 11 Zum Grab von Gerson Thalberg • Grab 104 • Reihe 3 Zurück zur Übersicht »Neuer Jüdischer Friedhof«

Von |07.08.2023|Kategorien: NJF-WZ|Schlagwörter: , , , |Kommentare deaktiviert für Sadine Thalberg

Schlüssel von der Tourist-Information

zur Begehung des Neuen Jüdischen Friedhofs Um das Gelände des Neuen jüdischen Friedhofs betreten zu können, benötigen Sie den Schlüssel für das Portal an der Seite der Bergstraße (direkt gegenüber dem »ACHAT-Hotel«). Diesen erhalten Sie in der Tourist-Information der Stadt Wetzlar, welche sich am Dom-Platz befindet. Am besten vereinbaren Sie dort telefonisch oder per Mail einen Termin, an dem Sie den Schlüssel abholen können. Für den Fußweg von der Tourist-Information durch die Altstadt zur [...]

Von |05.08.2023|Kategorien: NJF-WZ|Schlagwörter: , |Kommentare deaktiviert für Schlüssel von der Tourist-Information

Gedenkstein zur Schoah auf dem neuen jüdischen Friedhof

»Aus der Stadt vertrieben – umgebracht – verschollen« Seit August 1989 erinnert auf dem Friedhof ein Gedenkstein an 55 einstige jüdische Einwohner Wetzlars, die »aus der Stadt vertrieben – umgebracht – verschollen sind«. Der Gedenksteins zur Shoah auf dem »Neuen jüdischen Friedhof« erinnert seit 1989 an die 55 Wetzlarer Jüdinnen und Juden, die während der NS-Zeit ihr Leben verloren haben. Er wurde auf Initiative des Ehepaars Walter und Doris Ebertz auf dem Friedhof errichtet. [...]

Von |03.08.2023|Kategorien: NJF-WZ|Schlagwörter: |Kommentare deaktiviert für Gedenkstein zur Schoah auf dem neuen jüdischen Friedhof
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