Zu Ehren von Wilhelm Jakob Sauer,
am letzten Tag erhängten sie Ihn
am letzten Tag erhängten sie Ihn
Die Aufschrift: »Schütze mein Haus. Wir sind keine Nazis …«
wird Jakob Sauer am 27. März 1945 zum Verhängnis
Erna Beiersdorfer aus Naunheim berichtet in Karsten Porezaks Buch »Wetzlar 1945« über die letzten Kriegstage: »Ich war damals 24 Jahre alt. Mein Vater, der im Ersten Weltkrieg gedient hatte, kannte sich gut aus. Schon Tage vorher hatte er mir und meiner Schwester geraten, unsere Fahrräder zu zerlegen. Er sagte, bald kämen die deutschen Soldaten hier durch; die würden für ihren Rückzug dringend Fahrräder brauchen«.
Wie recht Frau Beiersdorfers Vater hatte, wird dadurch offensichtlich, dass am 27. März – ein Tag, bevor die US-Armee die Vororte von Wetzlar einnahm – kleine Gruppen von Wehrmachtsangehörigen durch ganz Wetzlar zogen, um Fahrräder für ihre Flucht aufzuspüren und zu beschlagnahmen. So auch in den Straßen zwischen dem Hindenburgring (der heutigen Bergstraße) und der Stoppelberger Hohl.
Einer dieser Trupps zieht von der Merianstraße zur Lauerstraße durch den schmalen Fußweg »Am Geilberg«. Hier fällt ihnen am Haus Nr. 4 das an der Fassade befestigte Pappschild auf:
»Schütze mein Haus. Wir sind keine Nazis. Wir begrüßen die Befreier«. Angebracht worden war das Schild vom Hausbesitzer Jakob Sauer. Dafür wurde der arme Mann erhängt.
Wer war Jakob Sauer und was geschah an diesem Tag genau?
Das können Sie auf dieser Seite nachlesen. Klicken Sie dazu auf die Kapitel in der nachfolgenden Übersicht und dort auf die Aufklappmenüs, die sich dann öffnen:
Übersicht:
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Kapitel 2:
Was geschah am 27. März 1945?
Was geschah am 27. März 1945?
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Kapitel 4:
Tafelansichten und Links
Tafelansichten und Links
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Kapitel 5:
Statements der Tafelstifter:
Statements der Tafelstifter:
Der heutige Eigner des Hauses der Familie Sauer
Warum unsere Familie die Gedenktafel für Jakob Sauer unterstützt: Statement von Jens Kraft heutiger Hausbesitzer Mein Vater wurde im Jahre 1977 Besitzer des Hauses Am Geilberg 4 und bereits seit meiner Kindheit ist mir die Geschichte zu diesem Haus und des Herrn Sauer bekannt. Eben diese Geschichte begleitet mich nun bereits mein ganzes Leben. Immer wieder durfte ich Menschen kennen lernen, die Herrn Sauer aus vergangenen Tagen noch kannten oder eben dieses Haus noch [...]
Die heutigen Nachbarn am Haus von Jakob Sauer
Warum unsere Familie die Gedenktafel für Jakob Sauer unterstützt: Statement von Klaus Kirdorf für die Familie Kirdorf Meine Familie unterstützt die Aufstellung einer Gedenktafel für Jakob Sauer am Eingang zum Alten Friedhof. Nach unserer Meinung ist es auch heute noch wichtig, dass Nazi-Verbrechen sichtbar bleiben. Meine Frau hat die Folgen des Zweiten Weltkriegs als Flüchtlingskind erlebt und ich hautnah in meiner Geburtsstadt Wiesbaden den Bombenterror. Schon als Kind fielen mir im Fotoalbum meines Vaters [...]
Magistrat der Stadt Wetzlar
Warum wir die Gedenktafel zu Ereignissen der NS-Zeit in Wetzlar unterstützen Ein Statement von Oberbürgermeister Manfred Wagner »Zukunft braucht Erinnerung« Dieses Wort will ich meinem Statement voranstellen und gerne beschreiben, warum es der Stadt Wetzlar wichtig ist, das vom dem Verein WETZLAR ERINNERT e.V. angestoßene Projekt »Gedenktafeln zu Ereignissen der NS-Zeit« zu unterstützen. In unseren Tagen erleben wir leider immer wieder, dass der Geist derer, die uns die dunkelsten Stunden in der Geschichte unseres [...]
WETZLAR ERINNERT e.V.
Gruppenbild oben v.l.n.r.: Natalija Köppl (stellv. Vorsitzende), Stefan Lerach (Beisitzer), Andrea Grimmer (Schatzmeisterin), Arne Beppler (Beisitzer), Irmtrude Richter (Schriftführerin) und Ernst Richter (Vorsitzender) Warum haben wir das Projekt Gedenktafeln zu Ereignissen der NS-Zeit initiiert? Ein gemeinsames Statement unseres Vorstandes In der Satzung von WETZLAR ERINNERT e.V. steht: »Damit sich deutscher Faschismus nicht wiederholt, ist es erforderlich, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und Wege zu eröffnen, die auch denen Zugang ermöglichen, die diese Zeit nicht [...]
Demokratie leben
Förderung unserer HomepagesFörderung von Projekten unseres Vereins Der Verein WETZLAR ERINNERT e.V. hat schon mehrere seiner Erinnerungs- und Gedenkprojekte zur NS-Zeit mit Hilfe der Programme »Demokratie leben!« und dem Vorläufer-Programm »Toleranz fördern – Kompetenz stärken« durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert bekommen. Die Entscheidung über die Förderung fällt innerhalb der lokalen Partnerschaft für Demokratie Wetzlar | Lahn-Dill-Kreis ein Begleitausschuss. Hierzu zählen unter anderem die Projekte: der Weg der Erinnerungunsere antifaschistische Stadtführung [...]