Lade Veranstaltungen

Ausstellung in Weilburg:

»Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung ihrer Verbrechen«
Mo., 18.09. bis Fr. 20.10.2023

Im Ladenlokal Weilburg am Marktplatz
Marktplatz 1, 35781 Weilburg

Veranstalter: Weilburg erinnert e.V.

Ausstellungseröffnung:
Mo., 18.09.2023, 18:30 Uhr

Weitere Öffnung zu folgenden Zeiten geöffnet:

• Freitags: 16:00 – 20:00 Uhr
• Samstags: 14:00 – 19:00 Uhr
• Sonntags 11:00 – 18:00 Uhr

Der Eintritt ist frei

Am 18.09.2023 eröffnet der Verein »Weilburg erinnert« die Wanderausstellung »Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung ihrer Verbrechen«. Sie wird dann bis zum 20.10.2023 in einem

gezeigt werden.

Die bilderreiche Wanderausstellung setzt sich mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 1999 bis 2011 und deren gesellschaftlicher Aufarbeitung auseinander. Im ersten Teil der Ausstellung werden die Biografien von Enver Simsek, Abdurrahim Özüdogru, Süleyman Tasköprü, Mehmet Turgut, Habil Kilic, Ismail Yasar, Mehmet Kubasik, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter dargestellt.

Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.

Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Verbindungen neonazistischer V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden mit den bisher Verurteilten werden skizziert. Analysiert werden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex. Auch Angehörige der Ermordeten kommen zu Wort. Eltern, Kinder und Witwen berichten von der Zeit vor und nach dem Auffliegen des NSU, kommentieren den Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung.

Der dritte Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit weiteren rechten Gewalttaten, insbesondere mit dem rechten Terror nach der Selbstenttarnung des NSU und beleuchtet die Perspektive von Angehörigen der NSU-Mordopfer auf die erneuten rassistischen Morde in München, Halle und Hanau.

Die Ausstellungseröffnung findet um 18:30 Uhr
in den Räumlichkeiten Schwanengasse 3 in Weilburg statt.

Zu Gast sind:

  • die Kuratorin Birgit Mair
    (Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V., Nürnberg, die diese Ausstellung konzipiert hat.
    Mair ist Mitbegründerin des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB), Co-Autorin der internationalen Studie zu NS-Zwangsarbeit »Hitlers Sklaven« (»Hitlers Slaves«), verfasste mehrere Publikationen über Holocaust-Überlebende sowie extrem rechte Bewegungen. Sie konzipierte die bundesweit beachtete Ausstellung »Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen«, führte mehr als vierhundert Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden durch und veröffentlichte 2023 das knapp vierhundert Seiten umfassende Buch »Die letzten Zeuginnen und Zeugen – Meine Arbeit mit Holocaust-Überlebenden«. Im Jahr 2022 wurde ihr für ihre Verdienste im Kampf gegen Rechts in ihrer Wahlheimatstadt Nürnberg die Karl-Bröger-Medaille verliehen.
  • Mehmet O.,
    als Überlebender des ersten NSU-Bombenanschlages.

    Am 23. Juni 1999 ändert sich das Leben von Mehmet O. in nur einer einzigen Sekunde. Als er in seiner neu eröffneten Kneipe »Sonnenschein« in der Nähe des Nürnberger Hauptbahnhofs eine Taschenlampe anknipst, die er beim Reinigen auf der Herrentoilette entdeckt hat, wird er durch die Wucht der Explosion bis vor die Tür geschleudert. Er überlebt den Anschlag nur, weil die Rohrbombe nicht voll zündet.