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Der zweite Abend um Verschwörungstheorien

Es ist eine außergewöhnliche Verschwörungstheorie: In der ganzen westlichen Welt existieren große geheime Netzwerke gesellschaftlicher Eliten, die sich seit Jahrzehnten zu satanistischen Ritualen treffen, bei denen sie Kinder sexuell missbrauchen. Um die Aufdeckung dieser kriminellen Praktiken zu verhindern, wenden die Täter spezielle Psychotechniken an, mit denen sie die Opfer gezielt in mehrere Persönlichkeiten aufspalten und sie darüber fernsteuern.

Diese Vorstellung, die in den frühen 1980ern in den USA aufkam, ist bis in offizielle Stellen wie den Betroffenenrat bei der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs vorgedrungen. Kritik daran wird als „Leugnung“ von schweren Verbrechen und »Täterschutz« diffamiert. Das ist fatal, weil die Verschwörungstheorie vom satanistisch-rituellen Missbrauch im Kontext von Psychotherapien auftritt und dort großen Schaden anrichtet, etwa durch induzierte Falscherinnerungen.

Am So., 28. April 2024, 19:30 Uhr
Alte Aula, Obertorstr. 20, 35578 Wetzlar

Lydia Benecke
studierte Psychologie, Psychopathologie und Forensik an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2009 ist sie als Kriminalpsychologin mit Arbeitsschwerpunkt im Bereich der Gewalt- und Sexualstraftaten tätig. In der GWUP dekonstruiert sie vermeintlich übernatürliche Phänomene oder Verschwörungsnarrative mithilfe psychologischer Erklärungsmodelle. Als Autorin verfasst sie kriminalpsychologische Bücher, Buchbeiträge und Artikel, außerdem ist Sie Mitglied des Wissenschaftsrats der GWUP.

Bernd Harder
ist Journalist und Chefreporter der GWUP-Zeitschrift »Skeptiker«.

Er beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren kritisch mit Esoterik und Verschwörungstheorien und hat zahlreiche Bücher dazu verfasst.

Die Veranstaltungsreihe »Aktionstage gegen geistige Brandstftung« besteht aus drei Themenabenden, die gegen die Verbreitung rechtsradikalen & esoterischen Gedankengutes aufklären soll: 

  • Schwurbler, Nazis, Scharlatane
    Bunter Abend der Verschwörungstheorien
    Fr., 26.04.2024, ab 19:30 Uhr | Alte Aula (Wetzlar)
  • Satanic, Panic, Reloaded
    So., 28. April 2024, 19:00 Uhr| Alte Aula (Wetzlar)
  • Die bosnieschen Pyramiden
    Fakt oder Fake?
    Fr., 03.05.2024, 18:00 Uhr | Oberhessisches Museum, Gießen

Geschichtlicher Background:
Im Oktober 2016 sollte der sogenannte »Evolve-the-Future-Kongress« in der Gießener Kongresshalle stattfinden. Dieser war geplant als Neuauflage des »Quer-Denken«-Kongresses, der 2015 in Friedberg stattfand, an dem mehr als 1.000 Besucher*innen teilnahmen, darunter Größen der Reichsbürger-Bewegung und auch hessische Neonazi-Kader.

Um gegen diese Veranstaltung, sowie die Verbreitung rechtsradikalen & esoterischen Gedankengutes zu demonstrieren, veranstaltete ein Aktionsbündnis aus dem GWUP e.V., dem HVD Hessen e.V. und dem AStA der JLU drei abwechslungsreiche Themenabende, um eine kritische Gegenöffentlichkeit herzustellen. 2018 wurde eine Neuauflage der Aktionstage veranstaltet, diesmal u.a. mit einem Vortragsabend in Wetzlar, der von »Demokratie leben!« unterstützt wurde:

Zum 75-jährigen Jubiläum unseres Grundgesetzes sollen 2024 die Aktionstage wieder aufleben. Insgesamt sollen die Aktionstage aus drei Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen bestehen. Zwei davon werden in Wetzlar angeboten, für diese bewerben wir uns um eine erneute
Förderung durch »Demokratie Leben!«. Eine weitere Veranstaltung wird in Gießen angeboten, für diese wird die GWUP die Finanzierung übernehmen.

GWUP e.V.
Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V.

Was will die GWUP?

  • Die GWUP hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wissenschaft und das wissenschaftliche Denken zu fördern.
  • Die GWUP untersucht parawissenschaftliche Thesen nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand und berichtet öffentlich und allgemeinverständlich über ihre Ergebnisse.
  • Die GWUP möchte wissenschaftliches bzw. kritisches Denken und wissenschaftliche Methoden verbreiten, allgemeinverständlich erklären und echte Wissenschaft klar von Parawissenschaft abgrenzen. Auf diese Weise will sie dazu beitragen, die Anfälligkeit der Gesellschaft für parawissenschaftliche Vorstellungen und Versprechungen abzubauen.
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