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Bunter Abend der Verschwörungstheorien

In Krisenzeiten steigt die Neigung zum Glauben an Verschwörungstheorien. Im Zuge der Covid-19-Pandemie verbreiteten sich über soziale Medien weltweit Verschwörungsideologien zur Entstehung, der Gefährlichkeit und der Existenz des Coronavirus, wie auch zu den Covid-19-Impfungen. Diese Verschwörungsideologien beförderten das Misstrauen gegen die Wissenschaft und haben zu einer teils gewaltvollen Radikalisierung geführt, welche sich auch in Deutschland beobachten ließ. Während das Vertrauen in die Wissenschaft bei zahlreichen Personen sank, erlebten sog. alternative Heilmittel einen Boom. Nora Pösl wird in ihrem Vortrag über die Zusammenhänge von sog. alternativen Heilmethoden und Verschwörungstheorien sprechen, die auf Wissenschaftsfeindlichkeit, Komplexitätsreduktion und einem Gut-Böse-Dualismus basieren.

Am 26. April 2024, 19:30 Uhr
Alte Aula, Obertorstr. 20, 35578 Wetzlar

In Krisenzeiten steigt die Neigung zum Glauben an Verschwörungstheorien. Im Zuge der Covid-19-Pandemie verbreiteten sich über soziale Medien weltweit Verschwörungsideologien zur Entstehung, der Gefährlichkeit und der Existenz des Coronavirus, wie auch zu den Covid-19-Impfungen. Diese Verschwörungsideologien beförderten das Misstrauen gegen die Wissenschaft und haben zu einer teils gewaltvollen Radikalisierung geführt, welche sich auch in Deutschland beobachten ließ. Während das Vertrauen in die Wissenschaft bei zahlreichen Personen sank, erlebten sog. alternative Heilmittel einen Boom.

Nora Pösl wird in ihrem Vortrag über die Zusammenhänge von sog. alternativen Heilmethoden und Verschwörungstheorien sprechen, die auf Wissenschaftsfeindlichkeit, Komplexitätsreduktion und einem Gut-Böse-Dualismus basieren.

Nora Feline Pösl
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Ihren Master hat sie in Sozialwissenschaften und Gender Studies abgeschlossen, derzeit arbeitet sie an ihrer Promotion im Bereich Politikwissenschaften. Sie forscht zu den Zusammenhängen von sog. alternativen Heilmethoden, Verschwörungstheorien und rechten Ideologien.

Spätestens die Corona-Krise machte es deutlich: Verschwörungserzählungen können sich in Zeiten von Internet und sozialen Medien schnell verbreiten und viele Anhänger gewinnen. Dabei sind sie häufig antisemitisch grundiert oder zumindest anschlussfähig für anti-semitische Welterklärungsversuche – und mit jeder neuen Krise wird Antisemitismus unverhohlener geäußert und sichtbarer.

Der Vortrag von Rolf Schleyer geht der Frage nach, wie Verschwörungsdenken funktioniert und was es mit Antisemitismus verbindet.

Rolf Schleyer,
Politikwissenschaftler aus Gießen, ist Dozent am Bildungszentrum des Bundes in Wetzlar und Gründungsmitglied des Netzwerkes für politische Bildung, Kultur und Kommunikation (nbkk) e.V., das sich seit über zwanzig Jahren kritisch mit Antisemitismus, Autoritarismus und Ethnozentrismus auseinandersetzt. Die Beschäftigung mit Verschwörungsdenken und Antisemitismus ist einer der Schwerpunkte seiner Arbeit.

Viele von uns suchen im Leben nach besseren Alternativen. Nach einer sanfteren Medizin, einer besseren Landwirtschaft oder einer individuelleren Pädagogik. Doch der Markt für alternative Angebote dieser Art ist häufig esoterisch geprägt. Unbewusst kauft man somit auch eine Weltanschauung mit ein – oft die der Anthroposophie nach Rudolf Steiner.

Die Anthroposophie ist die größte esoterische Strömung Europas. Die spirituelle Weltanschauung gehört zu den Marktführern im Bereich alternativer Schulen, sogenannter alternativer Medizin, biodynamischer Landwirtschaft. Ihre Praktiken basieren auf den Eingebungen eines vermeintlichen Hellsehers und sind dabei weitgehend staatlich anerkannt und gefördert. Das okkult-magische Weltbild der Anthroposophie ist jedoch weitgehend unbekannt. Es bedarf einer Aufklärung über die Hintergründe und ganz praktischen Auswirkungen der Anthroposophie, damit BürgerInnen und KundInnen sich eine aufgeklärte Meinung bilden können.

Oliver Rautenberg 
(49) ist Journalist, Autor und Podcaster. Er beschäftigt sich seit rund 15 Jahren mit der Anthroposophie Rudolf Steiners und gilt als einer der führenden Experten zu dieser esoterischen Weltanschauung. Sein ‘Anthroposophie.Blog’ war für den renommierten Grimme Online-Award nominiert. Rautenberg lebt und arbeitet im Ruhrgebiet (Nordrhein-Westfalen).

Die Veranstaltungsreihe »Aktionstage gegen geistige Brandstftung« besteht aus drei Themenabenden, die gegen die Verbreitung rechtsradikalen & esoterischen Gedankengutes aufklären soll: 

  • Schwurbler, Nazis, Scharlatane
    Bunter Abend der Verschwörungstheorien
    Fr., 26.04.2024, ab 19:30 Uhr | Alte Aula (Wetzlar)
  • Satanic, Panic, Reloaded
    So., 28. April 2024, 19:00 Uhr| Alte Aula (Wetzlar)
  • Die bosnieschen Pyramiden
    Fakt oder Fake?
    Fr., 03.05.2024, 18:00 Uhr | Oberhessisches Museum, Gießen

Geschichtlicher Background:
Im Oktober 2016 sollte der sogenannte »Evolve-the-Future-Kongress« in der Gießener Kongresshalle stattfinden. Dieser war geplant als Neuauflage des »Quer-Denken«-Kongresses, der 2015 in Friedberg stattfand, an dem mehr als 1.000 Besucher*innen teilnahmen, darunter Größen der Reichsbürger-Bewegung und auch hessische Neonazi-Kader.

Um gegen diese Veranstaltung, sowie die Verbreitung rechtsradikalen & esoterischen Gedankengutes zu demonstrieren, veranstaltete ein Aktionsbündnis aus dem GWUP e.V., dem HVD Hessen e.V. und dem AStA der JLU drei abwechslungsreiche Themenabende, um eine kritische Gegenöffentlichkeit herzustellen. 2018 wurde eine Neuauflage der Aktionstage veranstaltet, diesmal u.a. mit einem Vortragsabend in Wetzlar, der von »Demokratie leben!« unterstützt wurde:

Zum 75-jährigen Jubiläum unseres Grundgesetzes sollen 2024 die Aktionstage wieder aufleben. Insgesamt sollen die Aktionstage aus drei Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen bestehen. Zwei davon werden in Wetzlar angeboten, für diese bewerben wir uns um eine erneute
Förderung durch »Demokratie Leben!«. Eine weitere Veranstaltung wird in Gießen angeboten, für diese wird die GWUP die Finanzierung übernehmen.

GWUP e.V.
Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V.

Was will die GWUP?

  • Die GWUP hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wissenschaft und das wissenschaftliche Denken zu fördern.
  • Die GWUP untersucht parawissenschaftliche Thesen nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand und berichtet öffentlich und allgemeinverständlich über ihre Ergebnisse.
  • Die GWUP möchte wissenschaftliches bzw. kritisches Denken und wissenschaftliche Methoden verbreiten, allgemeinverständlich erklären und echte Wissenschaft klar von Parawissenschaft abgrenzen. Auf diese Weise will sie dazu beitragen, die Anfälligkeit der Gesellschaft für parawissenschaftliche Vorstellungen und Versprechungen abzubauen.
  • Die GWUP ist eine international ausgerichtete Gesellschaft. Sie arbeitet gerne mit gleichgesinnten Personen, Organisationen und Institutionen zusammen.