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EINLADUNG
zur Gedenktafelenthüllung
zu Ehren des von den Nazis verfolgten Gewerkschafters Adolf Kunz

Montag, den 17. Juli 2023
Beginn 13:00

in Herborn Burg

Treffpunkt:
Ev. Gemeindehaus Herborn-Burg,
Burgstraße 2 | D 35745 Herborn

Mit einer Szenischen Lesung durch Schüler*innen der Jahrgangsstufe 12 des Johanneum Gymnasiums, die die Ereignisse der Jahre 1932/33 in Herborn und Umgebung wieder aufleben lassen. Am 17.07.1932 drangen SA-Truppen in Adolf Kunz Gastwirtschaft ein und schlugen ihn und seine Familie. Anlässlich des 91. Jahrestag dieses Ereignisses wird – unter Federführung der IG Metall – hiermit die erste Gedenktafel zu Ereignissen der NS-Zeit im Dill-Kreis errichtet. Weitere sollen in Kürze folgen.

Zum 91. Jahrestag des Überfalls von SA-Truppen auf die Gastwirtschaft des Gewerkschafters Adolf Kunz (Deutscher Metallarbeiterverband) und seine Familie am 17. Juli 1932 wird diesem Ereignis in Herborn-Burg gedacht, und dabei die erste von mehreren geplanten Gedenktafeln zu den Ereignissen der NS-Zeit im Dill-Kreis errichtet.

Hierfür ist folgendes Programm geplant:

13:00 Uhr:
Treffpunkt im Evangelischen Gemeindehaus Herborn-Burg
Burgstraße 2 | D 35745 Herborn

In einer szenischen Lesung
werden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Johanneum Gymnasiums Herborn die Ereignisse der Jahre 1932/33 in Herborn und Umgebung wieder aufleben lassen. Außerdem werden die Tafelstifter das Wort ergreifen.

14:30 Uhr
Gedenktafelenthüllung in der Burger Hauptstraße/Ecke Schloßberg

Die Vertreter*innen der Tafelstifter ziehen das rote Tuch von der Tafel

Der Überfall der SA auf die Wirtschaft des Herborner Gewerkschafters Adolf Kunz 

Am 17. Juli 1932 überfielen SA- und SS-Männer nach einer Wahlkundgebung die gegenüberliegende Gaststätte von Adolf Kunz, das heutige »Burger Eck«. Der Gastraum wurde zertrümmert, Adolf Kunz, seine Ehefrau und sein Sohn schwer misshandelt.

Das Jahr 1932 war von zahlreichen Wahlkämpfen geprägt. Die SA – die Schlägertruppe der NSDAP – wurde wegen ihres brutalen Vorgehens gegen Andersdenkende am 13. April 1932 verboten. Kanzler Papen hob das Verbot am 14. Juni 1932 auf, die SA verschärfte ihren Terror. Im Vorfeld der Reichstagswahl am 31. Juli 1932 starben fast 100 Menschen.

Adolf Kunz wurde beim Sturm auf die Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933 verhaftet und verfolgt.

Adolf Kunz wurde am 12. Juli 1876 in Eibelshausen geboren. Er engagierte sich als Gewerkschafter im Deutschen Metallarbeiterverband und politisch in der Sozialdemokratischen Partei. Er vertrat seine Partei an federführender Stelle in kommunalpolitischen Gremien des Dill-Kreises.

Sein Engagement in Stichworten:

  • Seit 1910 Vorsitzender des Gewerkschaftskartells
  • Seit 1.2.1921 Geschäftsführer des DMV in Herborn
  • Mitglied im Kreisausschuss des Dillkreises für die SPD von 1925-33, 1946-48 und ab 1952
  • Nach 1945
    Mitglied des Kreisvorstandes der AWO im Dillkreises.

Adolf Kunz verstarb am 25.5.1960 in Frankfurt am Main

Diese Tafel wird gemeinsam initiiert von:

  • Industriegewerkschaft Metall
    Geschäftsstelle Herborn
  • Stadt Herborn
  • Sozialdemokratische Partei Deutschlands
    Unterbezirk Lahn-Dill
  • Arbeiterwohlfahrt
    Kreisverband Lahn-Dill e.V.
  • Herborner Geschichtsverein e.V.