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EINLADUNG
zur Gedenktafelenthüllung
zum das Ochsenfest 1933 – Eine Inszenierung der Nazis, um die Bauern zu gewinnen

Samstag, den 15. Juli 2023
zwischen 15:00 und 17:00 Uhr

Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ)
Arnold-Spruck-Haus der HWK Wiesbaden

Treffpunkt um 15:00 Uhr
Am Lahnsteg an der Bachweide
Lahnbrücke für Fußgänger und Radfahrer

15:00 Uhr:
Tafelenthüllung am Lahnsteg an der Bachweide
Die Vertreter*innen der Tafelstifter ziehen das rote Tuch von der Tafel

danach gemeinsamer Fußweg zum Dillsteg

15:15 Uhr:
Tafelenthüllung am Dillsteg auf der gegenüberliegenden Seite der Dill
Die Vertreter*innen der Tafelstifter ziehen das rote Tuch von der Tafel

danach gemeinsamer Fußweg zum Veranstaltungssaal des BTZ

15.30 Uhr:
Feierstunde zur Tafelenthüllung im Arnold-Spruck-Haus

Eröffnung und Begrüßung:
Ernst Richter
Wetzlar erinnert e.V.

Statements der Tafelstifter:

  • Martin Pott
    als Hausherr und Tafelstifter für die HWK Wiesbaden
  • OB Manfred Wagner
    für den Magistrat der Stadt Wetzlar
  • BM Dr. Andreas Viertelhausen
    für den landwirtschaftlichen Verein e.V. Wetzlar
  • Christian Keller
    für die Wetzlarer Neue Zeitung

Vortrag zu den Ereignissen 1933:
»Das Ochsenfest unterm Hakenkreuz«

Prof. Dr. Ulrich Mayer

16.30 Uhr:
Gesprächen bei Getränken und Fingerfood
Gestiftet von der Handwerkskammer Wiesbaden

Das Ochsenfest 1933 

1852 bis 1877 fand das bäuerliche Fest im Finsterloh jährlich statt, seit 1880 generell alle 3 Jahre. 1933 legte man es mit dem anfallenden Nass. Bauerntag zusammen, aus praktischen Gründen einmalig auf der Bachweide zwischen Lahn und Dill. Es wurde zur großen Propagandaveranstaltung für den NS-Staat umgeformt.

Banner Ochsenfestumzug 1933

Reichsminister Darré hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt. Er nutzte das Fest, um die völkischen und rassistischen Grundzüge der aktuellen Gesetze zur Steuerung der Landwirtschaft zu preisen. Alle Redner feierten Treuegelöbnisse auf den »Volkskanzler Adolf Hitler«, gar den »Reichskanzler von Gottes Gnaden«. Der Bauer sollte »geadelt« werden.

Nie war das Fest politisch dominiert worden. Nun führte die SA den Festzug an. Gruppen zu landwirtschaftlichen und historischen Themen, zu Industrie und Gewerbe, Gesang und Sport sollten eine „schicksalsgebundene Volksgemeinschaft“ dokumentieren. Alles war wie auf dem Festplatz mit unzähligen Hakenkreuzen verbunden.

Bild © Sammlung Manfred Jung

Prof. Dr. Ulrich Mayer
Ulrich Mayer wurde 1941 in Wetzlar geboren. Nach dem Abitur 1961 an der Goetheschule absolvierte er das Studium für das Lehramt an Volksschulen mit dem Wahlfach Geschichte an der UNI Gießen.

Bis 1969 unterrichtete er an Volksschulen, von 1970 bis 1976 war er pädagogischer Mitarbeiter für Didaktik der Geschichte an der UNI Gießen. Sein Studium der Geschichte, Didaktik der Geschichte, Religions- sowie Politikwissenschaft schloss er 1977 ab. Danach arbeitete er als Realschullehrer in Biebertal und Wetzlar sowie zugleich als Fachleiter für Geschichte und Sozialkunde am Studienseminar Wetzlar. Er beteiligte sich an wichtigen bildungspolitischen Initiativen und curricularen Anstößen.1985 promoviert Mayer an der UNI Gießen mit einer Studie zur »Entwicklung der Geschichtsdidaktik und des Geschichtsunterrichts in der Zeit von 1945 bis 1952«. Von 1995 bis 2006 übte er die Professur für Didaktik der Geschichte an der UNI Kassel aus.

In Band 50 (2019) der Mitteilungen des Wetzlarer Geschichtsvereins veröffentlichte er die erste Untersuchung zur Problematik des Ochsenfestes 1933.

Diese Tafel wird gemeinsam gestiftet von:

  • Landwirtschaftlichen Verein Lahn-Dill von 1832 e.V. Wetzlar
    dem Ausrichter der Ochsenfeste seit
  • Handwerkskammer Wiesbaden (HWK)
    mit dem BTZ als Anrainer zur Bachweide
  • Wetzlarer Neue Zeitung (RMV)
    mit dem Verlags- und Druckhaus an der Frankfurter Straße Anrainer vom Finsterloh (Festplatz der regulären Ochsenfest)
  • Magistrat der Stadt Wetzlar
  • Verein WETZLAR ERINNERT e.V.
Gedenktafeln zu Ereignissen der NS-Zeit in Wetzlar

Die 90 x 70 cm großen Tafeln sollen auf öffentlichem bzw. öffentlich begehbarem Gelände in der Stadt Wetzlar an Ereignisse aus der Zeit des deutschen Faschismus erinnern. Vierundzwanzig derartige Tafeln sind geplant.

Sie werden mit ihrer farblichen Gestaltung, ihrer Platzierung und Aufmachung als Blickfang wirken und Passanten ermöglichen, in kürzester Zeit beim Vorbeigehen das jeweilige Ereignis aus der NS-Zeit zu erfassen. Durch einen QR-Code erhalten Interessierte Hintergrundinformationen zur jeweiligen Tafel.

Weitere Informationen zum Konzept
Einlaungskarte zur Tafelenthüllung als PDF
DIN A 4-große Kopiervorlage von der Einlaungskarte als PDF

Anmeldung zur Tafelenthüllung

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