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Führung im Rahmen der Sonderausstellung
»Elsie Kühn Leitz • Eine Frau • Ein Jahrhundert«

Diese Führung findet zu zwei Terminen statt:
1.
So., 30. November 2025
2.
So.. 22. März 2026
jeweils ab 11:00 Uhr für rund 2 ½ Stunden.

Sie beginnt mit einer rechnergestützten Einführung im Stadtmuseum am Lottehof,
in dem vom 17.11.2025 bis zum 12.04.2026 die Ausstellung

Elsie Kühn Leitz • Eine Frau • Ein Jahrhundert

gezeigt wird.

Die Führung ist ein Kooperationsprojekt von Wetzlar erinnert e.V. mit den Veranstaltern der Sonderausstellung (dem Magistrat der Stadt Wetzlar und der Ernst Leitz Stiftung)

Eine Übersicht zu allen Begleitveranstaltungen, die im Rahmen der Sonderausstellung stattfinden werden, können Sie dem unten downloadbaren Leporello entnehmen.

Details zur Führung und der Sonderausstellung:

Klicken Sie auf die Aufklappfelder, um die Details zu erfahren:

Die Teilnehme ist kostenfrei,
eine Anmeldung ist erwünscht bei der Museumsleitung der Stadt Wetzlar

per Mail museum@wetzlar.de,
telefonisch: 06441 – 99 41 31

drei Tage vor der jeweiligen Führung, also bis zum

  • So., 27.11.2025 (für den 30.11.2025)
  • So, 19.03.2026 (für den 22.03.2026)

unter Angabe Ihres Namens und der Anzahl der Begleitpersonen, die sie mit anmelden möchten.

Die Führung beginnt mit einem rechnergestützten Einführungsvortrag im Veranstaltungsaal des Stadtmuseums am Lottehof und führt dann zu 13 Stationen in der Alt- und Innenstadt Wetzlars. Die Stationen und die Route können Sie den nachfolgenden Aufklappfeldern entnehmen.

Gehbehinderung oder -beeinträchtigung
Unsere Führung führt auch über Treppen und steile Wege. Sie ist nicht barrierefrei. Das lässt sich aufgrund der Topografie in Wetzlars Altstadt nicht ganz vermeiden. Wir bitten Sie, bei einer Beeinträchtigung vorab um Abstimmung mit der Museumsleitung der Stadt Wetzlar bezüglich der Frage, wie wir Ihre Handycaps überwinden können.

  • Einführung
    Im Stadtmuseum der Stadt Wetzlar am Lottehof,
    Veranstaltungssaal
    Lottestraße 8-10 | D 35578 Wetzlar
    Station 1
    Am Wöllbacher Tor
    Haus der Familie Leitz und Produktionsstätte
  • Station 2
    Domeingang
    Antisemitismus als lange Tradition im christlichen Glauben
  • Station 3
    Domplatz Südseite
    Demonstration trotz Demonstrationsverbot »Gegen Faschismus und Kriegsgefahr«,
    Ernst Leitz unterstützte den Reichsbanner
  • Station 4
    Domplatz Westseite
    Tag der »Nationalen« Arbeit,
    Szenario der NSDAP zum 1. Mai zwischen 1933 bis 1939.
  • Station 5
    Weißadlergasse
    Theodor David Gold wird in Schutzhaft genommen,
    Ernst Leitz gelingt seine Entlassung im März 1933.
  • Station 6
    Eisenmarkt
    Demonstrationszug der Fa. Leitz zur NSDAP–Kundgebung,
    An der Spitze des Zuges die Leitz-Familie (NSDAP-Jargon »Betriebsführer«).
  • Station 7
    Leitz-Baracken
    Unterkunft für Italienische Fremdarbeiter, später für KHD-Maiden
    (heute Kulturzentrum FRANZIS).
  • Station 8
    Firmenzentrale der Ernst Leitz GmbH (ab 1952)
    Gedenktafel zu Ehren von Ernst Leitz II.
    (heute Neues Rathaus der Stadt Wetzlar)
  • Station 9
    Haupteingang der Leitzwerke
    Letzte freie Wahl am 05.03.1933,
    Wahlkampf am 04.03.1933 vor dem Werkstor, Fritz Walter (SPD) berichtet.
  • Station 10
    Lahninsel – Stadion
    Leitzlager für Zwangsarbeiter*innen (Ostarbeiterlager und Westarbeiterlager)
    Elsie Kühn-Leitz als Leiterin des Ostarbeiterlagers, Ausmaß der NS-Zwangsarbeit, Vergleich zu Lager anderer Betriebe, Zeitzeuge Tomasz Kiryllow schildert seinen illegalen Besuch bei den russischen Mädchen auf der Lahninsel.
  • Station 11
    Buderus-Villa
    Sitz der NSDAP Kreisleitung, Sitz des NSDAP-Kreisleiters Haus,
    der die Enteignung der Familie Leitz anstrebte.
  • Station 12
    Aldefeldsches Haus
    Verhörstelle der Gestapo Frankfurt,
    Verhör und Verhaftung von Elsie Kühn-Leitz.
  • Station 13
    Hausertorstollen und Hausertorwerk
    Produktionsstätte der Leica ab 1924,
    Rüstungsproduktion auf Anordnung des NS-Staates,
    Ort der Übergabe Wetzlars an die Amis am 29. März 1945.
Route zur Führung »Auf den Spuren der Familie und Fa. Leitz zur NS-Zeit«

Durch Klick auf das Bild können sie den Orientierungsplan als PDF downloaden

Einblicke in einem bisher ungehobenen Schatz
In der Villa Friedwart (dem Domizil der Industriellenfamilie Leitz in Wetzlar) schlummerte über Jahre ein riesiges, akribisch geführtes Privatarchiv von Elsie Kühn-Leitz:

Über 12.000 Dias, persönliche Notizbücher, Reden, Jahresbriefe, Akten voller Korrespondenzen mit den Großen ihrer Zeit:
40 Jahre nach dem Tod von Elsie Kühn-Leitz erzählt dieser Ausstellung in sieben Räumen vom Leben und Wirken dieser besonderen Frau. Sie erzählt neben der Geschichte einer bemerkenswerten Selbstermächtigung und Emanzipation auch von den großen gesellschaftspolitischen und geostrategischen Herausforderungen des 20. Jahrhunderts.

Ein ungehobener Schatz, der für diese Ausstellung in seiner Gesamtheit gesichtet und ausgewertet wurde.

Elsie Kühn Leitz • Eine Frau • Ein Jahrhundert
Elsie Grace Kühn-Leitz (1903-1985) hat das 20. Jahrhundert auf einzigartige Weise gelebt und geprägt. In vielem war sie Pionierin: Sie war die einzige Tochter des weltberühmten Unternehmers Ernst Leitz II in Wetzlar; eine der ersten Jurastudentinnen Deutschlands; eine der Frauen, die sich gegen das Nazi-Regime aufgelehnt haben; eine wichtige Mäzenin im

Nachkriegsdeutschland; Motor und schließlich Wegbereiterin der deutsch-französischen Freundschaft, enge Freundin von Albert Schweitzer und Konrad Adenauer; große Afrikareisende; heimliche Diplomatin und sogar auch talentierte LEICA-Fotografin.

In allem blieb sie als Frau meist die Ausnahme, in vielen Zeitdokumenten ist sie meist »allein unter Männern«.

Schon früh war Elsie Kühn-Leitz von dem Wunsch beseelt, die Geschicke der Welt und ihrer Zeit mitzugestalten. Die Position, den Platz hierfür, wurde ihr als Frau ihrer Zeit nicht gegeben – aber sie hat sich ihn genommen. Und hierbei als zentralen biografischen Faden immer wieder Mut, Haltung und auch eine unkonventionelle Menschlichkeit bewiesen.