Gruppenbild oben v.l.n.r.: Natalija Köppl (stellv. Vorsitzende), Stefan Lerach (Beisitzer), Andrea Grimmer (Schatzmeisterin), Arne Beppler (Beisitzer), Irmtrude Richter (Schriftführerin) und Ernst Richter (Vorsitzender)

Warum haben wir das Projekt Gedenktafeln zu Ereignissen der NS-Zeit initiiert?
Ein gemeinsames Statement unseres Vorstandes
In der Satzung von WETZLAR ERINNERT e.V. steht: »Damit sich deutscher Faschismus nicht wiederholt, ist es erforderlich, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und Wege zu eröffnen, die auch denen Zugang ermöglichen, die diese Zeit nicht selbst erlebt haben. Es gilt, kenntlich zu machen, wie es dazu kommen konnte, dass in einem Land mit großer humanistischer Tradition die Saat menschenverachtenden Gedankenguts aufging und ein Terrorregime Unterstützung fand.« Diesem Anliegen wollen wir Rechnung tragen.

Als in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Alliierten die Deutschen mit Bildern aus den großen Vernichtungslagern konfrontierten, sagten viele: »Mein Gott, davon haben wir doch nichts gewusst!« Aber die Gräuel und Verbrechen fanden eben nicht nur in Buchenwald, Auschwitz oder Treblinka statt. Sondern in jedem Betrieb und jeder Schule, an jeder Straßenecke eines jeden Dorfes oder jeder Stadt. Die Tafeln liefern Beispiele, wo das in Wetzlar der Fall war.

Die Zeit des Deutschen Faschismus liegt nun ein gutes Menschenleben hinter uns. Aber die damit verbundenen Verbrechen, die im Namen unseres Landes begangen wurden, dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Die letzten Zeitzeugen – die den Zweiten Weltkrieg noch als Kinder erleben (erleiden) mussten – sterben aus. Mit den Gedenktafeln möchten wir einen Beitrag leisten, dass die Erfahrungen unserer Vorfahren als Erinnerungen erhalten bleiben. Dazu gehört, mit einer aktiven Erinnerungs- und Gedenkkultur die Ereignisse der NS-Zeit in unserem Bewusstsein zu verankern.

Und warum?
Um in unserem Bewusstsein zu verankern, wie kostbar unsere heutigen Freiheiten und Grundrechte sind. Was es heißt: »Die Würde des Menschen ist unatastbar!«

Wenn heute Entscheidungsträger politischer Parteien fordern, dass das »Völkische« rehabilitiert werden muss, dann sagen wir:

Wer das »Völkische« rehabilitieren will, dem muss unterstellt werden, faschistisches Gedankengut wieder salonfähig zu machen. Es ist die Anbiederung an die extreme Rechte. Es ist das Bemühen, mit jedem wiederbelebten Begriff aus der NS-Zeit auch ein Stück der Ideologie dieser Zeit in aktuellen Debatten zu verankern. Zuerst tauchte die »Lügenpresse« wieder auf, dann die »Umvolkung«. Auch »Volksverräter« gibt es schon wieder. Und dann die Forderung nach der Rehabilitierung des »Völkischen«.

Und dies ist unvereinbar mit Artikel 1 unseres Grundgesetzes. Rassismus, Hass und Nationalismus sind unvereinbar mit einem friedfertigen Europa ohne Grenzen.

Faschismus ist keine Meinung – sondern ein Verbrechen!
Daran sollen die Gedenktafeln zu den Ereignissen der NS-Zeit erinnern.

Wir danken ALLEN, die sich an diesem Projekt beteiligen.

Tafelstifter für die Gedenktafeln: