Warum wir die Gedenktafel zu Ereignissen der NS-Zeit in Wetzlar unterstützen
Ein Statement von Oberbürgermeister Manfred Wagner
»Zukunft braucht Erinnerung«

Dieses Wort will ich meinem Statement voranstellen und gerne beschreiben, warum es der Stadt Wetzlar wichtig ist, das vom dem Verein WETZLAR ERINNERT e.V. angestoßene Projekt »Gedenktafeln zu Ereignissen der NS-Zeit« zu unterstützen.

In unseren Tagen erleben wir leider immer wieder, dass der Geist derer, die uns die dunkelsten Stunden in der Geschichte unseres Landes beschert haben, nach wie vor verfängt.

Viele blenden aus was war, vielen fehlt das Gefühl für den schleichenden Wertewandel, der häufig wahrnehmbar ist, viele ignorieren und leugnen Fakten oder bauen an einem eigenen, einem kruden Weltbild.

Ein Weltbild, das konsequent weiter gedacht einzig zum Ziel haben kann, unsere freiheitlich-demokratische Gesellschafts- und Werteordnung zu beseitigen.

Das können und das dürfen wir nicht zulassen. Nicht nach all dem, was war.

Das ganz überwiegende Gros der heute Lebenden trägt für die Verbrechen, die im Namen des deutschen Volkes von den Nationalsozialisten begangen wurden, keine Schuld.

Aber wir alle tragen Verantwortung dafür, dass sich Geschichte nicht wiederholt.  Wir tragen Verantwortung für unser Tun und für unser Unterlassen.

Und deswegen gilt es immer wieder aufmerksam zu machen, gilt es zu sensibilisieren und beharrlich die Aufforderung auszusprechen, sich mit dem Geschehenen auseinanderzusetzen. Es gilt Zivilcourage zu praktizieren und es gilt Widerspruch zu üben, wenn versucht wird, die Koordinaten zu verschieben.

Eine anhaltende Einladung zur Auseinandersetzung mit unserer jüngeren Geschichte geht auch von den Gedenktafeln zu den Ereignissen der NS-Zeit aus. Diese Tafeln stellen weitere Bausteine in der Erinnerungskultur unserer Stadt und unserer Region dar. Das ist wichtig und wesentlich, denn Zukunft braucht Erinnerung – mehr denn je!

Manfred Wagner
Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar

Tafelstifter für die Gedenktafeln: