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Anlässlich der reichsweiten Schändung der Synagogen, der Zerstörung jüdischer Geschäfte und Einrichtungen, sowie der Verfolgung von jüdischen Mitbürgern während der Reichspogrome im November 1938 wird auch in Wetzlar eine Gedenkfeier ausgerichtet. Sie findet am Ort der ehemaligen Wetzlarer Synagoge in der Pfannenstielsgasse statt, die in der Nacht zum 10. November 1938 zerstört wurde. Ein Abbrennen des Gebäudes – wie es an vielen anderen Orten geschehen ist – verhinderte der benachbarte Brauereibesitzer Waldschmidt, der ein Übergreifen des Feuers auf seine Häuser befürchtete. Aber die Zerstörung der Einrichtung sowie der Wohnung des über der Synagoge wohnenden jüdischen Kultusbeamten erfolgte durch die SA.

Das baufällig gewordene Haus wurde – auf Beschluss des damaligen Magistrats – 1956 abgerissen. Heute befindet sich dort eine Gedenktafel, vor der die Gedenkfeiern stattfinden.

Die Gedenkstunde wird gemeinsam gestaltet von der Stadt Wetzlar und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar:

Sa., 9. November 2024
Beginn gegen 17:30 Uhr
an der Gedenktafel für die ehemalige Synagoge
in der Pfannenstielsgasse
Die Ansprache hält Dr. Markus Roth

Markus Roth ist seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut und Redakteur der Einsicht (Bulletin des Fritz Bauer Instituts). Er hat Germanistik, Polonistik sowie Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster studiert. Im Jahr 2008 wurde er an der Universität Jena mit einer Arbeit über die deutschen Kreishauptleute im besetzten Polen und ihre Karrieren nach 1945 promoviert. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Herder-Institut in Marburg sowie Mitarbeiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen.

Dr. Markus Roth Fritz-Bauer-Institut Reichspogrome Gedenken 2024

Dr. Markus Roth, Bild © Fritz-Bauer-Institut