

Neue Stolpersteinverlegung
14.04.2026
Vorankündigung:
Dritte Stolpersteinverlegung in Wetzlar
geplant für Di., 14. April 2026
Am 22.10.2009 wurden die ersten sechs Stolpersteine an fünf Standorten in Wetzlar verlegt. Der Verlegung durch Gunter Demnig ging eine jahrelang geführte, kontroverse Debatte voraus, in der Pro- und Contra-Argumente darüber, ob ein Stein im Straßenpflaster eine angemessene Form des Erinnerns und Gedenkens an die Opfer des Faschismus seien, ausgetauscht wurden.
Während Hausbesitzer*innen um den Wert Ihrer Immobilie fürchteten, vor der Steine verlegt werden sollten, gab es auch in den Familien der Opfer, die durch die Steine gewürdigt werden sollten, Skepsis: »Da treten dann Neonazis mit ihren Springerstiefeln drauf …« oder: »Dann machen die Hunde ihr Geschäft auf den Steinen und Raucher treten unachtsam ihre Kippen darauf aus …«. Während der Erfinder und Betreiber der Steine, der Kölner Bildhauer Gunter Demnig sagt: »Wenn man wissen will, was auf dem Stein steht, muss man sich herunterbeugen, um erkennen zu können, was drauf geschrieben steht. Und damit verneigt man sich – gewollt oder ungewollt – für den Menschen, dem der Stein gewidmet wurde«.
Ein jüdisches Sprichwort meint: »Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sich niemand mehr an seinen Namen erinnert«. Und deshalb plädieren wir für die Verlegung dieser Steine, um an möglichst viele Opfer der NS-Zeit zu erinnern und gegen das Vergessen anzutreten. Mittlerweile wurden mit der zweiten Verlegung am 08.09.2015 insgesamt 25 Stolpersteine auf dem Stadtgebiet von Wetzlar in Gehwege eingelassen, zumeist vor dem Haus, in dem sich der letzte Wohnsitz der betroffenen Menschen befand.
Wie viele Steine und für wen diese in der dritten Verlegung der gleichen Art verlegt werden sollen, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden, sobald zu diesen Fragen Entscheidungen getroffen wurden.