WETZLAR ERINNERT e.V.
Öffentliche Führungen für Interessierte zum Weg der ErinnerungGruppenführungen für Schulklassen zum Weg der Erinnerung

Eine Zeitreise
durch die Geschichte des »Dritten Reiches«

Über 40 Millionen Menschen fielen dem Vernichtungswahn der Nazis und Weltherrschaftsplänen der deutschen »Eliten« zum Opfer. Auch aus dem idyllischen Wetzlar an der Lahn wurde eine Stadt der Täter und der Opfer.

In dieser Zeitreise geht es um Unterdrückung, Erniedrigungen und die Gedemütigten. Um den Faschismus, den Widerstand und um die wahren Helden der jüngeren deutschen Vergangenheit.

Unsere Leitfragen zu dieser antifaschistschen Zeitreise durch das Wetzlar von 1933 bis 1945 lauten:

  • Warum hatten viele aus den Eliten der damaligen Gesellschaft Adolf Hitler und seiner NSDAP finanziell und logistisch unterstützt und somit zur Mach verholfen?
  • Warum sind Millionen von Menschen den Hakenkreuzfahnen hinterhergelaufen und haben die Nazis als Wegbereiter für eine neue, bessere Zeit empfunden?
  • Wieso konnte sich der Deutsche Faschismus innerhalb weniger Monate in der damaligen Gesellschaft etablieren?
    Warum hat kaum ein Staatsanwalt oder Richter eingegriffen, als die politischen Gegner der Nazis Mundtod gemacht wurden?

Unsere eigens für diese dreistündige Führung ausgebildeten Guides erläutern in einem Einführungsvortrag und anschließend an 15 Stationen in der Wetzlarer Innenstadt die im historischen Zusammenhang eingebetteten lokalen Ereignisse.

Hier finden Sie:

Aktuell: 75 Jahre nach der Befreiung Wetzlars

Station 08.2 Platz faschistischer Aufmärsche

Das zweite Thema auf dem Domplatz Der 1. Mai als »Nationaler Tag der Arbeit« Domplatz (Westseite) Ab 1933 nutzten die Nazis den Domplatz als Aufmarschstätte. Unter anderem fand hier die Feier zum »Nationalen Tag der Arbeit« am 1. Mai 1933 statt. Die Aufmärsche wurden immer als Teil der propagandistischen Selbstdarstellung inszeniert. Zum Ausdruck kam dabei die demonstrative Machtentfaltung und das dominante Auftreten der uniformierten Faschisten. 2. Mai 1933: Besetzung des Gewerkschaftshauses Am 2. Mai [...]

Von |02.04.2020|Kategorien: Orientierung|Schlagwörter: , , , |Kommentare deaktiviert für Station 08.2 Platz faschistischer Aufmärsche

Station 08.3 Tradition des Antisemitismus

Das erste Thema auf dem Domplatz Antijüdische Symbolik am Domportal Mahntafel der beiden Kirchengemeinden Domplatz Nordseite Über Jahrhunderte wurden Juden von Christen bis in die Neuzeit gedemütigt, herabgesetzt und verfolgt. Viele Pogrome zeugen von einem in der christlichen Bevölkerung fest verankerten Antisemitismus. Hiervon zeugen auch Spuren in Wetzlar Dies können wir am Südportal des Wetzlarer Doms aus dem 13. Jahrhundert erkennen: Hier sieht man am Fuße der Steinfigur Marias mit dem Kinde einen in [...]

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Station 09 Die Kirchen und der NS-Staat

Anpassung & Widerstand Die Kirchen zwischen 1933 und 1945 Evangelisches Gemeindehaus (Kirchgasse 8) und Gertrudishaus (Kirchgasse 4) Menschen aus der Evangelischen Kirche: Als den Faschisten 1933 die Macht übertragen wurde und sie die evangelischen Christen zu einer großen Volkskirche vereinen wollten, wurde dies von der heimischen Pfarrerschaft zunächst weitgehend begrüßt. Zum Pfingstfest 1933, dem »Geburtstag der Kirche«, zogen BDM-Mädchen mit Hakenkreuzfahnen in Hochelheim (Kirchenkreis Wetzlar) ein, wo Pfarrer Paul Schneider einen Feldgottesdienst hielt. Doch [...]

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Station 10 Volksbildungsheim

Völkisches Denken im Volksbildungsheim Widerstreit zwischen Gleichheitsgrundsätzen und Ungleichheitsideologien Kirchgasse 2 Der völkisch beseelte Vorsitzende Am 7. Oktober 1919 fand der erste Volkshochschulabend der damaligen Wetzlarer »Volksbildungsstätte« statt, bei dem der erste Vorsitzende, der Niedergirmeser Pfarrer Jakob Peter Heep (1876–1945), über das Thema »Industriearbeiter« referierte. Heep war von 1929 bis 1936 Superintendent der evangelischen Synode Braunfels und von 1933 bis 1936 leidenschaftlicher Anhänger der »Deutschen Christen«; diese waren eine 1932 gegründete eigene Kirchenpartei mit [...]

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Station 11 Mahnmal für die Opfer des NS

Mahnmal für die Wetzlarer Opfer des »Nationalsozialismus« am Rosengärtchen Das Mahnmal – bestehend aus einer abgebrochenen runden Marmorsäule – wurde am 1. September 1987 eingeweiht. Es geht auf die Initiative des damaligen Wetzlarer Denkmalpflegers Walter Ebertz zurück. Jakob Sauer Mit dem Mahnmal sollte vor allem des Wetzlarer Bürgers Jakob Sauer gedacht werden. Dieser war einen Tag vor dem Einmarsch der Amerikaner am 27. März 1945 verhaftet worden, weil er an seinem Haus ein Pappschild [...]

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Station 12 August-Bebel-Denkmal

August-Bebel-Denkmal Unterdrückung, Zensur und Verbote Bebelplatz 1 Der Name »Bebelplatz« erinnert an August Bebel (1840–1913), der 1869 zusammen mit Wilhelm Liebknecht die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP), eine der Vorläufer der SPD, gegründet hatte. Nach dem Tod seines Vaters hatte er viele Jahre seiner Kindheit in Wetzlar, der Heimat seiner Mutter, verbracht. Im Februar 1933 war das am 19. August 1928 eingeweihte Bebel-Denkmal, ein Findling mit Gedenkplatte, von SA- und SS-Leuten entfernt und auf einem Platz [...]

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Station 13 Buderus-Villa

NSDAP-Kreiszentrale »Adolf-Hitler-Haus« Hausertorstraße 36 Im Jahr 1874 ließ der Grubenbesitzer Conrad Schulz den spätklassizistischen Bau außerhalb der Stadtmauern errichten und bereits 1887 ging das Haus an die Firma Buderus über, die es bis 1901 als Direktorenwohnung und später als Gästehaus nutzte. Während des »Dritten Reichs« bekam die »Weiße Villa« den Namen »Adolf-Hitler-Haus«. Es war jetzt Sitz des NSDAP-Kreisleiters Wilhelm Haus, eines ehemaligen Bergmanns aus Bieber (1899–1955), der »Kreiswaltung« (nach heutigem Wortgebrauch Kreisverband) der Deutschen [...]

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Station 14 Aldefeld’sches Haus

Außenstelle der Gestapo Frankfurt am Main Verhöre, Verhaftungen, Einschüchterung Hausertorstraße 42 In der Hausertorstraße 42 in Wetzlar befand sich eine Außenstelle des Gestapo-Hauptquartiers von Frankfurt. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) gehörte zu den übelsten Herrschaftsinstrumenten der Nazis. Die Gestapo wurde seit 1933 durch Umbau der politischen Polizei der Weimarer Republik systematisch zu einem Instrument zur Überwachung der Gesellschaft, Verfolgung der Gegner und Gegnerinnen des Faschismus und Ausschaltung aller Andersdenkenden fortentwickelt. In den Gestapo-Kellern wurde verhört, gefoltert [...]

Von |02.04.2020|Kategorien: Orientierung|Schlagwörter: , , , |Kommentare deaktiviert für Station 14 Aldefeld’sches Haus

Station 15 Hausertorstollen

Verlagerung des Hausertorwerks Zwangsarbeit und Rüstungsproduktion Hausertorstraße Die Firma Leitz nutzte seit Mitte der 1920er Jahre das Hausertorwerk als Produktionsstätte für die Serienfertigung der LEICA-Kameras. In der Kriegsphase war dort die Automatenfertigung mit modernsten Bearbeitungsmaschinen untergebracht. Wie die anderen Wetzlarer Industriebetriebe hatte auch Leitz einen hohen Anteil an Rüstungsproduktion. Gefertigt wurden optische und mechanische Bauteile sowie Geschosshülsen. Seit 1942/43 hatte die Anzahl der Luftalarme über Wetzlar stark zugenommen. Als im November 1943 aufgrund einer [...]

Von |02.04.2020|Kategorien: Orientierung|Schlagwörter: , , , , |Kommentare deaktiviert für Station 15 Hausertorstollen

1.000 Besucher beim Weg der Erinnerung

Bürgermeister Wagner gratuliert dem 1.000ten Besucher auf dem »Weg der Erinnerung« Am Di., den 24. September 2013, konnte das Team des »Wegs der Erinnerung« in Wetzlar ihren tausendsten Besucher im Kulturzentrum FRANZIS begrüßen. Die runde Teilnehmerzahl entfiel auf Justin Zimmermann (15 Jahre) aus Pohlheim bei Gießen, einer von insgesamt 119 Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen der Adolf-Reichwein-Gesamtschule, die am Montag und Dienstag an der antifaschistischen Stadtführung durch Wetzlar teilnahmen. Die historischen Führungen werden seit [...]

Von |13.03.2020|Kategorien: Verein, Weg der Erinnerung|Schlagwörter: , , |Kommentare deaktiviert für 1.000 Besucher beim Weg der Erinnerung
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