

Eine Zeitreise
durch die Geschichte des »Dritten Reiches«
Über 40 Millionen Menschen fielen dem Vernichtungswahn der Nazis und Weltherrschaftsplänen der deutschen »Eliten« zum Opfer. Auch aus dem idyllischen Wetzlar an der Lahn wurde eine Stadt der Täter und der Opfer.
In dieser Zeitreise geht es um Unterdrückung, Erniedrigungen und die Gedemütigten. Um den Faschismus, den Widerstand und um die wahren Helden der jüngeren deutschen Vergangenheit.
Unsere Leitfragen zu dieser antifaschistschen Zeitreise durch das Wetzlar von 1933 bis 1945 lauten:
- Warum hatten viele aus den Eliten der damaligen Gesellschaft Adolf Hitler und seiner NSDAP finanziell und logistisch unterstützt und somit zur Mach verholfen?
- Warum sind Millionen von Menschen den Hakenkreuzfahnen hinterhergelaufen und haben die Nazis als Wegbereiter für eine neue, bessere Zeit empfunden?
- Wieso konnte sich der Deutsche Faschismus innerhalb weniger Monate in der damaligen Gesellschaft etablieren?
Warum hat kaum ein Staatsanwalt oder Richter eingegriffen, als die politischen Gegner der Nazis Mundtod gemacht wurden?
Unsere eigens für diese dreistündige Führung ausgebildeten Guides erläutern in einem Einführungsvortrag und anschließend an 15 Stationen in der Wetzlarer Innenstadt die im historischen Zusammenhang eingebetteten lokalen Ereignisse.
Hier finden Sie:
- Öffentliche Führung
Informationen über die Termine und Teilnahmepreise • Platzreservierungen - Vereinbarungen für Gruppenführungen
Informationen über Buchung und Preise einer Gruppenführung für Schulklassen,
Jugend- oder Erwachsenengruppen - Unsere Leitfragen
die der Stadtführung einen roten Faden geben - Bilder
von Gruppenführungen und öffentlichen Führungen - Film
von der Befreiung Wetzlars durch die US-Streitkräfte am 29. März 1945 - Broschüre
Informationen zum Reader für den Weg der Erinnerung - Orientierungsplan – Stationen
zum Weg der Erinnerung und eine Beschreibung der Stationen - Der aktuelle Informations-Flyer für Führungen 2021 und 2022
Download als PDF (460 KB) - Gratulation für den 1.000. Besucher des Weg der Erinnerung 2013
Justin Zimmermann, aus einer Gruppe von fünf Schulklassen der Gesamtschule Pohlheim, auf dem Weg der Erinnerung vom 23.–24.10.2013 - Gratulation für die 2.500. Besucherin des Weg der Erinnerung 2019
Die 26-jährige Juristin Katarina Marcovic aus Belgrad kam mit einer Gruppe von Pro-International am 27.12.2019. - Gratulation für den 3.000. Besucher des Weg der Erinnerung 2023
Der nahm Octavian Jäkel bei einer Führung für den Unterbezirk Lahn-Dill der Jusos am 5. März teil.
Aktuell: 75 Jahre nach der Befreiung Wetzlars
Film 1945
Weg der Erinnerung Film von der Befreiung Wetzlars am 19.03.1945 Am 29. März 1945 rückten die US-Streitkräfte aus Richtung Braunfels, Weilburg und Dillenburg nach Wetzlar vor und besetzen die Stadt. Filmaufzeichnungen der US-Streitkräfte, die aus Richtung Aßlar / Hermannstein in die Stadt einrückten, dokumentieren die Gefangennahme von Fahnenjunkern, die den Einmarsch über die Bahnhofsstraße in die Innenstadt zu verhindern versuchten sowie befreite Zwangsarbeiter, die u.a. ein Hitlerbild zerstören. Andere Filme zeigen Truppen der 99. [...]
Routenplan und Stationsübersicht
Übersicht zu den Stationen Fremdarbeiter und KHD-Maiden: STATION 1 Unterkunftsbaracke der Fa. Leitz Am Kulturzentrum Franzis Franziskanerstaße, Wetzlar Jüdisches Leben und dessen Vernichtung: STATION 2 Alter Jüdischer Friedhof Steighausplatz Eingang: Hinter der Stadtmauer, Wetzlar STATION 3 Ehemalige Synagoge Gedenkort zu den Reichspogromen 1938 Pfannenstielsgasse 8, Wetzlar STATION 4 Schicksal von Salomon Moses Stolpersteine in Wetzlar Pfannenstielsgasse 13, Wetzlar »Arisierung« jüdischen Besitzes STATION 5 Schicksal von Meta Kessler Pferdemetzgerei Kessler Lahnstraße 28, Wetzlar STATION [...]
Station 01 Leitzbaracken
Ab 1940 Unterkunftsbaracke für »Fremdarbeiter« und von Juni 1943 bis März 1945 für KHD-Maiden NS-Beschäftigungssystem Franziskanerstraße 4 Die Fa. Ernst Leitz GmbH produzierte während des Zweiten Weltkrieges Beobachtungs- und Richtgeräte (darunter auch Bildwandler und automatische optische Steuerungen) für Flugabwehrgeschütze und Einzelteile für fremde Firmen. Bereits im Mai 1941 war auf dem Gelände an der »Weiherwiese« (beim heutigen Parkplatz »Avignon-Anlage«) eine 550 m² große Holzbaracke für italienische Arbeitskräfte (»Fremdarbeiter«) der Leitzwerke errichtet worden. Denn die [...]
Station 02 Alter Jüdischer Friedhof
Schändung durch Nutzung der Grabsteine als Treppenstufen für einen Splitterbunker Jüdisches Leben in Wetzlar Steighausplatz Für die Stadt Wetzlar ist bereits mit der »Kaiserurkunde« vom 9. Juli 1277 belegt, dass es in der Stadt Juden – wenn auch nicht in einem eigenen Viertel – gegeben hat. Spätestens seit dem Ende des 17. Jahrhunderts hatten die Wetzlarer Juden einen eigenen Friedhof. Er lag – bezeichnenderweise am Rande der Stadt – im »Zwinger« inmitten der hier [...]
Station 03 Ehemalige Synagoge
Die Ereignisse zur Reichspogromnacht Jüdisches Leben in Wetzlar Pfannenstielsgasse (Gedenkort für die Synagoge) 1925 hatte die Stadt Wetzlar 16.482 Einwohner davon 13.518 Protestanten 2.500 Katholiken 13 sonstige Christen 148 Juden Die jüdische Gemeinde war relativ homogen und gut integriert. Sie bestand überwiegend aus Händlern und Gewerbetreibenden und ihren Familien. Ihre Beträume befanden sich in Privathäusern, und erst 1755/56 konnte die jüdische Gemeinde nach einem vor dem Reichskammergericht gegen den Magistrat der Stadt [...]
Station 04 Salomon Moses
Verschleppung in das KZ-Buchenwald Verlegung von »Stolpersteinen« in Wetzlar Pfannenstielsgasse 13 »Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.« Dieser Satz stammt von dem Kölner Künstler Gunter Demnig, der seit dem Jahr 2000 »Stolpersteine« vor den Häusern von Nazi-Opfern verlegt. Mehr als 40.000 Steine in über 750 Städten und Gemeinden und über 15 weiteren europäischen Ländern erinnern seitdem an die deportierten und ermordeten Menschen. Dennoch bleiben die »Stolpersteine« umstritten. In München z.B. [...]
Station 05 Meta Kessler
Gewerbeentzug und Berufsverbote Arisierung jüdischen Vermögens Lahnstraße 28 Wer übernahm in den Jahren der Boykottaufrufe und der »Arisierungen« die jüdischen Geschäfte, die nicht mehr weiter existieren konnten? Die Bandbreite der Erwerber war groß, aber nicht jeder war ein skrupelloser Profiteur. Es gab Freunde und Nachbarn, die Geschäftsräume von jüdischen Kaufleuten kauften oder anmieteten, obwohl ihnen eigentlich das Geld fehlte. Andererseits gab es aber auch diejenigen, die Kapital anlegen wollten oder die Notlage ihrer früheren [...]
Station 06 Gaststätte »Zum Braustübel«
Versteigerung jüdischen Hausrats Arisierung jüdischen Vermögens Eselsberg 1 Das Haus Eselsberg 1, in dem sich früher die »Gaststätte zum Braustübel« von Ludwig Ackermann befand, ist nach den ersten Deportationen Wetzlarer Juden im Sommer 1942 eng mit der »›Arisierung‹ jüdischer Habe« und dem »Legalisierten Raub« durch die Wetzlarer Finanzbehörden verknüpft. Mindestens fünf öffentlich angekündigte Versteigerungen von Hausrat und sonstigen Gegenständen aus jüdischem Besitz fanden in wöchentlichem Abstand unter Leitung des Finanzamtsvorstehers statt. Auch das Hauseigentum [...]
Station 07 Theodor David Gold
Das Textilhaus Gold Flucht und Vertreibung Weißadlergasse 3 Im Anschluss an den auch in Wetzlar öffentlich organisierten Boykott jüdischer Geschäfte, Arzt- und Rechtsanwaltspraxen im März 1933 wurden führende Sozialdemokraten, Gewerkschafter und jüdische Frauen und Männer in »Schutzhaft« genommen. Die Parteiorganisationen der SA und der SS traten hierbei stets als Handlanger der Polizeibehörden in Erscheinung. Viele Personen wurden verhaftet (u.a. die sozialdemokratischen Stadtverordneten Gustav Locke und Fritz Ziegler, Fritz Becker, Lagerhalter des Konsum-Vereins, Friedrich Fischer, [...]
Station 08.1 Antifaschistische Demonstrationen
Das erste Thema auf dem Domplatz Antifaschismus: »Protest gegen Faschismus und Kriegsgefahr« Domplatz (Südseite) Im Februar 1933 (wenige Wochen nach der Machtübertragung an die Nazis) hatte die »Eiserne Front«, ein Zusammenschluss aus dem sozialdemokratischen Spektrum (u.a. der »Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold«, Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund [ADGB] und SPD) ein letztes Mal in Wetzlar gegen die Faschisten demonstriert. Etwa 2.000 Personen zogen durch die Straßen. In jenen letzten Februartagen hatte die erste größere Polizeiaktion im Kreisgebiet stattgefunden, wobei [...]







