Ein Lehrer, der von den Nazis aus seiner Schule vertrieben wurde,
weil
er sich weigerte, sich von seiner jüdischen Frau zu trennen

Tafel 18: Zu Ehren für Christian Wilhelm Mackauer
Mackauer war zwischen 1934 und 1937 Lehrer für Latein, Geschichte und Altgriechisch an der Goetheschule in Wetzlar. Doch dies nicht freiwillig: Seine Frau selbst war konfessionslos, ihre Eltern jedoch jüdischen Glaubens. Es ist stark davon auszugehen, dass rassenideologische Gründe ausschlaggebend für seine Zwangsversetzung an die Goetheschule waren. Als rechtliche Grundlage hierfür diente dem NS-Staat sein »Reichsgesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums«.

Das Gesetz beinhaltete neben Versetzungen auch zwangsweise Pensionierungen, und so bekam auch Dr. Christian Wilhelm Mackauer nach erfolglosem Kampf um seine Stelle den endgültigen Bescheid, dass er zum 01.10.1937 in den Ruhestand versetzt werde. Das Ehepaar emigrierte 1940 in die Vereinigten Staaten, wo Mackauer ab 1942 an der Universität von Chicago lehrte. Zu Ehren seiner außerordentlichen Leistungen wurde im Jahr 2017 der Gesellschaftswissenschaftliche Lehrstuhl der Universität nach ihm benannt.

Der Standort ist vor der Wetzlarer Goetheschule am Fußweg zwischen der Bushaltestelle und dem Schuleingang
Die Tafel ist am Zahn zwischen dem Fußweg und dem Lehrer*innenparkplatz montiert.

1934 befand sich die Goethechule noch in den Gebäuden der Spielburg, wo sie 1935 der faschistischen Wehrmacht weichen musste. Die Schule musste zurückkehren in die alten, maroden Gebäude in der Arnsburger Gasse.

Die Tafel wurde gestiftet von: