Gedenken an die zur NS-Zwangsarbeit Verschleppten
Stiftung der Gedenktafel durch die Sparkasse Wetzlar

Auf Anregung von WETZLAR ERINNERT e.V. wurde im neuen Gebäude für der Kreisverwaltung des Lahn-Dill-Kreises in Wetzlar eine Gedenktafel im Foyer des Kreishauses angebracht. Die Idee kam unserem Verein, nachdem kurz vor Fertigstellung der neuen Kreisverwaltung in dem WNZ-Ratespiel »Kennen Sie Wetzlar?« nach einer Holzbaracke gefragt wurde, die sich auf diesem Grundstück bis in die Nachkriegszeit befand. Ein Einsender – Franz Rauner – erinnerte sich:

»Selten hat mich ein Foto Ihrer Rätselserie so berührt wie dieses. Kurz nach dem Krieg tanzen die Kinder vor einer Holzbaracke an der heutigen Moritz-Hensoldt-Straße Ringelreihen. Diese Baracke war im Zweiten Weltkrieg Unterkunft für die Zwangsarbeiter der Firma Hensoldt. Im Stadtgebiet waren damals in 26 Lagern bis zu 4.750 Fremdarbeiter untergebracht.«

In einem Brief an den Landrat Wolfgang Schuster (SPD) regten wir an, die Chance zu nutzen, kurz vor Fertigstellung des Neubaus die Gestaltung einer Gedenkstätte zu ermöglichen. Hierzu hatte dann der Kreistag am 03. 02. 2015 einen einstimmigen Beschluss gefasst, um im Zuge der Vollendung des Neubaus der Kreisverwaltung in einer angemessenen Form den Opfern der NS-Zwangsarbeit zu gedenken. Die Abgeordnete Beatrix Egler (SPD) begründete den Antrag wie folgt: Wir sollten »[ … ] der früheren Ereignisse mitten in unserer Stadt gedenken und versuchen durch dieses Gedenken den früheren Zwangsarbeitern wenigstens etwas von ihrer Würde zurückzugeben. Es stünde uns gut an!«

Die Tafel konnte am 31. 03. 2016 mit nachfolgender Inschrift enthüllt werden:

Zum Gedenken
an die während des Deutschen Faschismus
aus ganz Europa verschleppten Menschen,
die zwischen 1939 und 1945
im Kreis Wetzlar und im Dillkreis
Zwangsarbeit leisten mussten.

Die Sparkassse Wetzlar hat unserem Verein mit einer Spende von

1.500,00 €

ermöglicht, den Guss und die Montage der Platte im Kreishausfoyer zu finanzieren. Hierfür danken wir recht herzlich.