Warum wir die Gedenktafeln zu den Ereignissen der NS-Zeit in Wetzlar unterstützen
Petra Kern
Vorsitzende der Geschäftsführung
Die Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar unterstützt das Anbringen einer Gedenktafel zur Erinnerung an das seinerzeit auf dem heutigen Agentur-Gelände befindliche Zwangsarbeiterlager der Firma Hensoldt & Söhne Optische Werke AG. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der regionalen NS-Vergangenheit und zur Würdigung der Opfer, die hier unter Zwang arbeiten mussten.
Als Bundesagentur für Arbeit tragen wir eine besondere Verantwortung, uns mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Die Arbeitsverwaltung im Nationalsozialismus war nicht nur eine Institution der Arbeitsvermittlung, sondern aktiv in das System der Zwangsarbeit eingebunden. Die damaligen Arbeitsämter wirkten an der Rekrutierung, Erfassung und Zuweisung von Millionen von Menschen mit, die unter Zwang in der Industrie, Landwirtschaft und anderen Bereichen eingesetzt wurden. Auch in unserer Region wurden zahlreiche ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter teils grausamen Bedingungen zur Arbeit verpflichtet und ausgebeutet. Diese Vergangenheit mahnt uns, Verantwortung zu übernehmen und uns aktiv für eine demokratische, menschenwürdige Arbeitswelt einzusetzen.
Durch die Unterstützung dieser Gedenktafel »Iding-Lager« setzen wir somit auch ein Zeichen für unser historisches Bewusstsein. Wir erinnern an das Leid der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und bekennen uns zugleich zur Aufgabe, uns offen mit der Geschichte auseinanderzusetzen und für die Zukunft zu lernen. Nie wieder muss jetzt sein.
Petra Kern
Vorsitzende der Geschäftsführung
der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar