Eine Frau, die für Wetzlar viel bewegte
Wetzlar, den 04.07.2022 . Frau Ebertz hat in Wetzlar viel bewegt. Sie es bei dem Erhalt der Wetzlarer Altstadt oder bei der Denkpflege oder für die städtischen Museen in der Lahnstadt. Zunächst an der Seite ihres Mannes Walter hatte sie sich aber nicht nur um die schönsten und erhaltenswertenden Dinge in der Stadt Wetzlar gekümmert, sondern sich auch auf die Spurensuche zur dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte – der NS-Zeit – begeben. Darunter auch Dinge, die unserem Verein für seine aktive Erinnerungs- und Gedenkkultur zur NS-Zeit sehr zu Nutze kommen. Hierfür sind wir ihr sehr dankbar.
Zunächst vor allem gemeinsam mit ihrem Mann, den Denkmalpfleger Walter Ebertz und später alleine engagierte sie sich für die Aufarbeitung um die Schicksale der ehemals in Wetzlar wohnenden Jüdinnen und Juden. Das Ehepaar begann 1979 den Kontakt zu ehemaligen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern Wetzlars zu suchen und zu festigen.
Doris Ebertz kümmerte sich um die Dokumentation dieser jüdischen Familien in Wetzlar, veröffentlichte über den Wetzlarer Geschichtsverein im Jahr 2000 das Gedenkbuch, welches über die jüdischen Familien und deren Angehörige zahlreiche Informationen bietet. Und sie gehörte zu den Initiatoren*innen der Gedenktafeln am Standort der ehemaligen Synagoge in der Pfannenstielsgasse und auf dem Neuen jüdischen Friedhof an der der Bergstraße.
Sie hat noch im Frühjahr dieses Jahres unserem Verein mit vielen sachdienlichen Hinweisen geholfen, die Hintergrundinformationen für die neue Gedenktafel zu Ereignissen der NS-Zeit über das jüdische Getto 1942 an der St. Wallburgis Kirche in Niedergirmes zusammenzutragen und valide zu machen, wie sie nun auf der Homepage von Wetzlar erinnert nachzulesen sind.
Frau Ebertz ist vergangene Woche im Alter von 86 Jahren gestorben. Wir werden sie sehr vermissen und in guter Erinnerung behalten!
Bild oben: © Youtube-Film hessencam