Auf diesem Friedhof wurden Wetzlarer Zwangsarbeiter*innen begraben
Dazu gehören die Gräber von Kindern

» ›In gebührender Entfernung‹ beerdigte man die Zwangsarbeiter/-innen. In den Boden eingelassene Steinplatten zeugen von den Opfern, die die Zwangsarbeit in Wetzlar nicht überlebten«, beschreibt Klaus Petri in einem Artikel die Gräberstätte auf dem Friedhof in Niedergirmes.

Im Juli 1942 wurde auf dem Gelände des Friedhofes Wetzlar-Niedergirmes eine Begräbnisstätte für Ausländer angelegt; hier wurden 276 nach Deutschland dienstverpflichtete, ausländische Arbeiter (also Zwangsarbeiter*innen) beigesetzt, von denen in den letzten Jahren 19 Franzosen, Belgier und Holländer ausgegraben und in ihre Heimat überführt wurden. Die Gräber der Ausländer erhielten im Frühjahr 1951 Eichenholzkreuze.

Nach Schätzung von Historikern lebten und schufteten während des Zweiten Weltkrieges im Deutschen Reich und den von der Hitler-Wehrmacht eroberten Gebieten rund 26 Millionen Männer, Frauen und Jugendliche als Zwangsarbeiter. Für den heutigen Lahn-Dill-Kreis betrug deren Zahl etwa 17 000. Es gab magere Löhne und eine elende Verpflegung für diese Menschen. Die Ersten wurden sogar regulär-freiwillig als Arbeitskräfte angeworben. Mit fortschreitendem Krieg deportierten die deutschen Besatzungsbehörden schließlich ganze Schulabschlussjahrgänge aus Polen, Weißrussland oder der Ukraine ins Deutsche Reich.

—› Weitere Informationen zum Gräberfeld auf dem Friedhof Niedergirmes

—› Informationen auf den Seiten des VdK Hessen zur Gräberstätte

Standort des Gräberfeldes

Der Friedhof des Wetzlarer Ortsteils Niedergirmes befindet sich oberhalb des REWE-Marktes.
Der Eingang zum Friedhof ist an der Straßenecke Naunheimer Straße / Waldgirmeser Straße.
Das VdK-Gräberfeld befindet sich hinter der Friedhofskapelle.

—› Der Standort auf Google-Maps