Was wurde aus Hans, Ernst und Erich?
Die Schicksale jüdischer Mitschüler an der Goetheschule

Derzeit recherchieren Schülerinnen und Schüler der Goetheschule über jüdische Mitschüler, die in den 1930 Jahren von den Nazis aus ihrer Schule vertrieben wurden.

Soviel sei jetzt schon verraten: Erich (Rosenthal), der älteste der drei Schüler, hatte 1933 schon das Abitur absolviert und studierte während der Machtübertragung an die Nazis in Gießen. Er wurde aus der Justus-Liebig-Universität vertrieben, hatte aber das Glück, in die USA ausreisen zu können. Er überlebte also den Naziterror, litt aber sein ganzes Leben daran, dass er seine Familie nicht in die USA nachholen konnte. Er ist der einzige, der von seiner Familie überlebte.

Sein Sohn Ted Rosenthal – ein bekannter Jazz-Musiker aus den USA – wird mit seiner Gruppe »Ted-Rosenthal-Trio anlässlich der Enthüllungsveranstaltung für die 21. Tafel der Ereignisse zur NS-Zeit in der Ausla der Goetheschule auftreten. Ein besonderer Anlass, für den es sich lohnt, jetzt schon einmal den Termin vorzumerken.

Di., 3. Juni 2025, 15:00 Uhr
In der Aula der Goetheschule Wetzlar • Aula

Um die Einzelheiten der Veranstaltung einsehen zu können, klicken Sie auf die nachfolgenden Links mit der Maus:

Drei jüdischen Schülern aus der Goetheschule Wetzlar in den 1930-er Jahren:

Was wurde aus Hans, Ernst und Erich?
Hans Stern (1919-1997) und Ernst Rosenthal (1923-1942) waren Schüler der Goetheschule Wetzlar. Erich Rosenthal (1912-1995), Ernsts Cousin, hatte die Schule bis 1927 besucht und studierte in Gießen.

Die ab 1933 verschärften Gesetze gegen jüdische Schüler und Studenten und das zunehmende antisemitische Klima schränkte ihre Bildungschancen drastisch ein. Hans wurde 1936 auf Bitten des Schulleiters von der Schule genommen. Ernst durfte bis Anfang 1937 die Schule besuchen, da sein Vater am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatte, während Erich schon 1933 die Universität verlassen musste.

Ihr weiteres Schicksal:
Ernst wurde 1942 in Majdanek ermordet. Erich gelang es, in die USA zu emigrieren, wo er 1951 eine Professur für Soziologie in New York erhielt. Hans emigrierte 1938 nach Großbritannien und ging dort einer kaufmännischen Tätigkeit nach.

Hans Stern (1919-1997)

Hans musste die Goetheschule 1936 vorzeitig verlassen und floh nach London.
Später besuchte er als Zeitzeuge Schulen und berichtete dort von seinen Erfahrungen, um die Erinnerung wachzuhalten.

Hans Moritz Stern

Hans Moritz Stern 1919-1997 © aus »Die jüdischen Familien von Wetzlar« Walther und Doris Ebertz, Herausgeber: Wetzlarer Geschichtsverein, Wetzlar 2010.

Erich Rosenthal 1912–1995

Von 1922 bis 1927 war Erich Goetheschüler. Er studierte danach in Gießen, bis ihm die Nationalsozialisten dies verboten. Später gelang es ihm in die USA zu emigrieren, wo er Professor für Soziologie wurde.

Erich Rosenthal

Erich Rosenthal 1912–1995 © Geschichts-AG der Goetheschule

Ernst Rosenthal 1923–1942

Ernst besuchte von 1934 bis 1937 die Goetheschule. Anders als sein Cousin Erich überlebte er die Zeit des Nationalsozialismus nicht.
Er wurde mit 18 Jahren im Konzentrationslager Lublin-Majdanek ermordet.

Ernst Rosenthal

Erich Rosenthal 1923–1942 © Geschichts-AG der Goetheschule

Di., 03.06.2025, 15:00 – 17:00 Uhr:

15.00 Uhr:
Eröffnung und Begrüßung
durch die Schulleiterin der Goetheschule Annette Kerkemeyer

Warum das Projekt »Gedenktafeln zur NS-Zeit«?
Ernst Richter (Vorsitzender von Wetzlar erinnert e.V.)

15.10 Uhr:
Statement der Tafelstifter:

  • für den Lahn-Dill-Kreis:
    Frank Inderthal (1. Kreisbeigeordneter)
  • für den Magistrat der Stadt Wetzlar:
    Stadtrat Frank Kontz
  • Ted Rosenthal
    (Sohn von Erich Rosenthal)

15.25 Uhr:
Ted-Rosenthal-Trio
Die Jazz-Gruppe aus New-York

16.25 Uhr:
Was wurde aus Hans, Erich und Ernst?
Das Team des Geschichtsleistungskurses der Klasse 13 unter Leitung von Dr. Thorsten Fuchs stellt ihre Forschungsergebnisse vor

16.45 Uhr
Tafelenthüllung
am Fußweg zwischen Bushaltestelle und Schuleingang

Wir bitten sie uns bis

Freitag, 30. Mai

mitzuteilen, wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten.

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